Travel Reference
In-Depth Information
de Rubel regierte das Tagesgeschehen. Was sollte
man noch groß verbessern; es war ja alles da, und
die Kurgäste kamen auch so.
Die Rechnung ging nicht auf. Nach dem Boom-
jahr 1973 sank die Zahl der Besucher ständig; bei
Übernachtungen bis 1987 um 40, bei Tagesgästen
um 44 Prozent. Etwas schien ganz gewaltig im Ar-
gen zu liegen, selbst das Schandwort „Nepp“ war
mitunter zu hören. Jetzt, 1988, bemerkte auch die
Kurverwaltung, dass das perspektivlose „Streben
nach der schnellen Mark“ - so ihr eigener O-Ton
- in eine Sackgasse führte, dass Helgoland einem
schon längst nicht mehr anspruchslos dahinkonsu-
mierenden Reisepublikum für zu viel Geld zu we-
nig Leistung böte. Das Ruder wurde radikal he-
rumgeworfen.
Dieser zweite „Big Bang“ zeigte mehr Wirkung
als der erste. Helgoland hat sich, in den neunziger
Jahren beginnend, neue Ziele gesteckt und sie
großenteils auch erreicht. Klasse statt Masse ist
heute das Motto, und obwohl die Gäste wieder in
hellen Scharen anreisen (über eine halbe Million
pro Jahr), können alle von dem Kuchen profitie-
ren. Den Ratschlägen diverser Expertisen folgend,
bietet sich die Insel jetzt primär als „Naturerleb-
nis“ und maritime Erholungs-Oase an und nicht
mehr als „Fuselfelsen“, als der sie schon mal diffa-
miert wurde. Zum Thema Natur soll deshalb jetzt
noch einiges gesagt werden.
„Sturmläuten auf Helgoland“
 
Search WWH ::




Custom Search