Travel Reference
In-Depth Information
sem Metier beschäftigt. Doch es gab ein kapitale-
res Wild - den Wal. Weniger vor der eigenen Tür,
obwohl der atlantische Nordkaper und der Grau-
wal auch in der Nordsee vertreten waren. In arkti-
schen Gewässern lockte indes fettere Beute. Viele
Helgoländer verdingten sich als Seemänner, Har-
puniere und sogar Commandeure, wie die Wal-
fangkapitäne genannt wurden, auf den Flotten der
Hamburger und Holländer, und einige machten
auch ein ganz gutes Geschäft dabei. Erck Rick-
mers, 1619 geboren, stieg sogar zum Konvoi-Kom-
mandanten auf und wurde ein reicher Mann. An-
dere „blieben“ indes auf See, denn die Jagd auf
den Wal im ewigen Eis war ein riskantes Unterfan-
gen. Zudem gingen schon in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts die Walbestände spürbar
zurück und wurden bald immer kleiner. Bis auf
den heutigen Tag hat sich der Wal von den dama-
ligen Schlächtereien nicht ganz erholen können.
Britische
Ära
1807 besetzten die Engländer die von den Dänen
beherrschte Insel, um von dort aus die so genann-
te Kontinentalsperre, eine von Napoleon in Szene
gesetzte Handelsblockade zum Schaden Großbri-
tanniens, zu unterlaufen. Der politischen Korrekt-
heit halber sei vermerkt, dass die Briten 1804 eine
ganz ähnliche Sperre über Nordeuropa (von Brest
bis zur Elbmündung) verhängt und allen neutralen
Schiffen verboten hatten, die Häfen Frankreichs
und seiner Verbündeten anzulaufen. Durch sie
war die verhängnisvolle Entwicklung also sozusa-
gen erst losgetreten worden.
Wie dem auch sei: Das Jahr 1807 war für die
Halunder das schlimmste ihrer bisherigen Ge-
schichte, denn aller Existenzgrundlagen beraubt
durchlitten sie eine schwere Hungersnot. Schon
im Folgejahr änderte sich jedoch alles zum Besse-
ren. Englische Handelshäuser hatten sich auf Hel-
goland angesiedelt, um die Blockade zum Nach-
teil Napoleons mit amtlichem Plazet zu sabotieren.
Bald wurde geschmuggelt auf Deubel komm
 
Search WWH ::




Custom Search