Travel Reference
In-Depth Information
Insel wird nunmehr englisch. 1849 kabbeln sich
Dänen und Deutsche (unter Admiral Brommy )
mal wieder vor Helgoland, mit wenig vorzeigba-
ren Ergebnissen. 1864 zwingt ein österreichisch-
preußisches Geschwader unter Admiral Tegethoff
die Dänen vor der Insel zum Abdrehen - nun, im-
merhin. Die frühen Kurgäste auf Helgoland konn-
ten die Abläufe in bequemer Sichtweite von Lo-
genplätzen auf dem Oberland interessiert mitver-
folgen.
Vom
Hering
zum Wal
Wer immer gerade seine Fahne auf ihrer Insel flat-
tern ließ: Den Halundern war's herzlich egal. Be-
stimmt hatten sie hier und dort ein wenig mitpira-
tisiert; der Bukanier Wieben Peters genoss sogar
politisches Asyl bei ihnen. Und natürlich kassier-
ten sie auch ein, was bei ihnen auf den Strand
trieb - und das war in stürmischen Jahren gar
nicht wenig! Doch ansonsten gingen sie vornehm-
lich dem Fischfang nach, an erster Stelle der Jagd
auf den Hering, die im 15. und 16. Jahrhundert be-
sonders ergiebig war. Die Helgoländer Fänge ver-
sorgten die gesamte Küste, bis Rom wurden He-
ringe in Salz geliefert, und ein gewisser Wohlstand
hielt auf der kargen Insel Einzug. Dann blieb der
Hering mysteriöserweise aus. Bis heute rätseln Fi-
schereibiologen über die Gründe. Es handelte sich
wohl um einen der großen natürlichen Zyklen, die
die Natur auch in früheren Zeiten, als großflächige
Umweltsünden noch kein Thema waren, immer
wieder heimsuchten. (Im späten 19. Jahrhundert
war der Hering erneut in großer Zahl vertreten.
Allein im Jahre 1889 wurden 350.000 Tonnen von
ihnen aus der Nordsee gezogen, im Jahr darauf
die doppelte Menge - Ziffern, die einen neuen
Niedergang ahnen lassen, der dann auch prompt
kam. Heute ist der Nordseehering wieder relativ
rar.) Die damaligen Helgoländer mussten jeden-
falls umsatteln, und sie verlegten sich zunächst auf
den Schellfischfang, der auch gutes Geld brachte.
Zeitweise waren bis zu hundert Inselboote in die-
 
Search WWH ::




Custom Search