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See. Die dünne Landbrücke wurde ein paar Jahre
später ebenfalls hinweggespült. Helgoland war
jetzt zweigeteilt. Eine 1400 Meter breite Rinne
trennt seither die Hauptinsel und das östlich von
ihr gelegene, schlicht „Düne“ genannte Sand-
eiland.
Dänen
und Piraten
Um die Mitte des 14. Jahrhunderts nennt eine
Hamburger Urkunde Helgoland einen Zufluchts-
hafen vor der stürmischen See. Gleichzeitig wird
Beschwerde geführt über einen dänischen Ritter,
der die Insel in ein Seeräubernest verwandelt hat-
te. Dänen und Piraten: Dieses Duo taucht in den
Helgoländer Annalen immer wieder von Neuem
auf. 1231 bereits weist das „Erdbuch“ König Wal-
demar II. auf eine frühe dänische Bindung hin, und
der vierte Waldemar (Atterdag) lässt seinen Ritter
Zappi (über den man sich offenbar beschwerte)
1356 auf der Insel Befestigungen anlegen. Im spä-
ten 14. Jahrhundert nisten sich die Vitalienbrüder
unter ihrem Hauptmann Klaus Störtebeker dort
zeitweilig ein, um hanseatische Englandfahrer zu
überfallen, bis eine Hamburger Flotte um die Jahr-
hundertwende dem Treiben ein Ende bereitet.
1545 macht erneut ein Pirat auf Helgoland von
sich reden, nämlich der aus Dithmarschen stam-
mende Wieben Peters mit dem nom de guerre
Hans Pomerenink. Selbiger hatte das Pech, dass
ein auf ihn angesetztes Häscherkommando just
auf der Insel anlandete, als der Gesuchte die meis-
ten seiner Mannen zum Proviantholen auf das
Festland geschickt hatte. Der Zugriff ging mithin
rasch vonstatten, obwohl sich das Kampfgesche-
hen bis in die Kirche auf dem Oberland verlagert
hatte, und Wieben Peters ereilte unter Bruch des
Kirchenasyls das in seiner Berufssparte übliche ge-
waltsame Ende.
Jetzt gehört Helgoland eine Zeit lang deutschen
Gauen an. Es dauert bis 1684, bis die Dänen mal
wieder am Zuge sind, wenn auch nur für fünf Jah-
re. 1714 sind sie erneut da, diesmal bis 1807. Die
 
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