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Der Name
Um das Jahr 700 n. Chr. soll es gewesen sein, als
der heilige Willibrord, Bischof von Utrecht, auf
einer Missionsreise im damaligen, nach einer ger-
manischen Gottheit benannten „Forsetisland“
anreiste, um dessen Bewohnern das christliche
Heil zu bringen. Das misslang ihm offenbar, denn
von einer Christianisierung zu diesem Zeitpunkt
ist in den Annalen keinerlei Rede. Stattdessen leg-
te sich der wackere Willibrord angeblich mit den
Forsetisländern an und meuchelte deren heilige
Kühe, worauf ihm der Friesenkönig Radbod ans
Leder ging.
Alles das stimmt vorne und hinten nicht. Rad-
bod, den es zwar gab, setzte nie einen Fuß auf das
genannte Land, und den heiligen Willibrord gab es
wohl ebenfalls, wenn auch nur in legendenhaften
Umrissen. Aber was genau er auf Helgoland trieb,
entzieht sich der historischen Aufklärung. Eine
Missionierung gelang ihm jedenfalls nicht. Erfolg-
reicher war da schon Liudger von Münster, der
gegen Ende des 8. Jahrhunderts die widerborsti-
gen Insulaner unter das Kreuz zu führen verstand.
Ob er allerdings eine Kirche auf der Insel baute,
steht nicht in der Überlieferung. Es ist auch eher
unwahrscheinlich, denn nirgendwo ist ein entspre-
chender Bezug vermerkt. Aber ab ca. 800 taucht
der Name „Heiligland“ erstmalig auf und blieb
hinfort erhalten. Adam von Bremen verwendet ihn
bereits in einer ausführlichen Inselbeschreibung
des Jahres 1076.
Helgoland
= Atlantis?
Schon in der Jungsteinzeit (3000-1800 v. Chr.)
hatte es hier Menschen gegeben, und in den
nachfolgenden tausend bronzezeitlichen Jahren
muss es Ausgrabungen zufolge sogar zu einer ge-
wissen kulturellen Blüte gekommen sein. Noch im
20. Jahrhundert gingen manche Gelehrte so weit,
in den seither von der Nordsee verschlungenen
Landesteilen (siehe „Die Nordsee“) das sagenhaf-
te Atlantis zu vermuten. Vor allem ein Pastor na-
mens Jürgen Spanuth tat sich insofern hervor, der
 
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