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treffen, die mit 28 shon drei Berufe haten und voller Optimismus in die Zukunt
shauen. Stolze Frauen, die wissen, dass sie und niht die Politiker das Land zusam-
mengehalten haben, als alles zusammenzubrehen drohte. Idealistishe Multimilli-
onäre, die in atemberaubender Shnelligkeit zu Reihtum gekommen sind und dann
ein subversives Museum für Avantgardekunst gründen. Mitelständishe Un-
ternehmer, die ihnen begeistert davon berihten, dass es »außer Moskau keine ein-
zige Stadt in der Welt gibt, in der man um drei Uhr nahts in einem Spitzenrestaur-
ant noh die ganze Speisekarte bestellen kann«. Erstklassige Musiker, deren
Konzerten Sie im berühmten Konservatorium zu Preisen laushen können, die in
Deutshland gerade für ein Kinotiket reihen. Ehrgeizige Arhitekten, die Moskaus
eklektishes Stadtbild durh neue, gewagte Konstruktionen bereihern. Die
Botshater der neuen Zeit messen sih allein an den dynamishsten Metropolen des
21. Jahrhunderts: an Shanghai, Dubai, Mumbai und New York. Und wie die New
Yorker lebt die neue nahkommunistishe Generation in Moskau im Bewusstsein:
»If you can make it there, you'll make it anywhere.«
Wie traurig kam da lange Jahre Sheremetjewo daher, der Inbegrif des sowjet-
ishen Russlands: inefektiv, rau und unfreundlih. Der Flughafen wirkte, als sei er
gebaut worden, um Ausländer davon abzuhalten, das Weltreih im Osten jemals zu
betreten. Tatsählih hate sih die Sowjetunion, die sih oiziell der Weltrevolution
vershrieben hate, also dem Versuh, andere Länder mit dem eigenen politishen
System zu beglüken, shnell von der Welt abgekapselt. Der Import von
Faxmashinen oder Kopierern war von deren Erindung bis in die Neunzigerjahre
streng reglementiert. Wer in den Sehziger- und Siebzigerjahren als Ausländer in
Moskau lebte, durte die Stadtgrenze niht verlassen, ohne darüber Meldung zu
mahen. Aber auh in der sowjetishen Hauptstadt selbst konnten sih Reisende
keinesfalls frei bewegen. Ein Mitarbeiter des staatlihen Touristik-Monopolisten
»Intourist« folgte ihnen auf Shrit und Trit. Der Eiserne Vorhang trennte die
Menshen in West- und Osteuropa voneinander. Ende der Sehzigerjahre, also noh
vor dem Beginn der Entspannungspolitik von Willy Brandt, reisten nur wenige
Deutshe aus der Bundesrepublik nah Moskau, die Zahl stieg erst in den Siebzi-
gern und Ahtzigern langsam an. Im Jahr 2009 waren es 330000 deutshe Besuher.
Damit stellt Deutshland die stärkste Gruppe ausländisher Touristen. Mehr als
20000 Deutshe leben ständig in der russishen Hauptstadt.
Unter dem Druk der Konkurrenz der beiden anderen großen Moskauer
Flughäfen, des städtishen Flughafens Wnukowo, den German Wings anliegt, und
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