Travel Reference
In-Depth Information
Ein Museum in der Uliza Kosygina beherbergt mehr als 4500 Spielzeuge, dar-
unter viele Puppen der sowjetishen Kinderbuhiguren Tsheburashka und
Krokodil Gena. Für Bulgakowliebhaber gibt es in der ehemaligen Wohnung des
Shritstellers neben dem Museum ein gemütlihes Café, ein idealer Ort, um in
Moskau wenigstens ein Kapitel von »Der Meister und Margarita« zu lesen.
In einer Seitenstraße unweit der Metro Taganskaja können Sie die Zeiten des
Kalten Krieges nahempinden und einen siebzig Meter unter der Erde liegenden,
atombombensiheren, inzwishen ausgemusterten Befehlsstand der Sowjetstreit-
kräte aus den Sehzigerjahren besihtigen. Wer es makaber liebt und etwas über die
sowjetishen James Bonds lernen möhte, sollte das KGB-Museum aufsuhen. Dort
sind ausgestellt: Feuerzeuge mit eingebauter Kamera, Coladosen mit Sprengsatz
und in Ästen verstekte Abhörgeräte. Alles Zubehör aus dem fünfzig Jahre langen
Spionagekrieg zwishen Ost und West, darunter auh Beutestüke vom amerikanis-
hen Klassenfeind. Das Museum wurde 1984 auf Anweisung des damaligen
Parteihefs Jurij Andropow (1914-1984) gegründet, zuvor Chef des KGB. Es war
zunähst nur für die Mitarbeiter bestimmt, ist aber heute öfentlih zugänglih.
Allerdings müssen Sie sih vorher anmelden. Darüber, wie die KGB-Mashinerie
Hundertausende sowjetishe Familien ins Unglük stürzte, breiten die Geheimdi-
enstler in ihrem Kuriosamuseum allerdings den Mantel des Shweigens. Den Opfern
des kommunistishen Terrors ist ein anderes Museum gewidmet, das Sie von der
berühtigten Lubjanka, dem Standort des KGB und seines Museums, in zehn
Minuten zu Fuß erreihen können. Das »Museum der Geshihte des Gulags«
erzählt die Leidensgeshihte der Opfer des stalinistishen Lagersystems. Doku-
mente und Fotos belegen den Terror der Geheimpolizei, die Hälte der Ausstellung
ist Künstlern gewidmet, die sih in Ölgemälden und Plastiken mit dem Gulag aus-
einandergesetzt haben.
Ein weiteres Museum, das die politishen Repressionen und die Dissidentenbewe-
gung aufgreit, trägt den Namen des Atomphysikers, Nobelpreisträgers und Dissid-
enten Andrej Saharow (1921-1989). Es liegt am Rande eines kleinen Parks etwas
außerhalb des Zentrums. Das Saharow-Zentrum stellt Gegenstände aus dem
Lageralltag und persönlihe Dinge von Hätlingen aus, darunter ein Brief, den ein
Lagerinsasse auf ein Stük Stof geshrieben hat. »Die jungen Leute wissen heute
sehr wenig über Geshihte. Das merke ih, wenn ih Studenten Fragen stelle«, sagt
Tamara Jakowlewa, eine energishe Dame mit kurzen Haaren, die manhmal
Shulklassen durh das Museum führt - vorbei an Vitrinen mit Dissidentenliteratur,
Search WWH ::




Custom Search