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Zarenkühe widmen, essen Sie dort mit Bärenleish gefüllte Pelmeni. Die
Teigtashen waren die klassishe Wegzehrung der Sibirier, wenn sie auf die Jagd
gingen oder Holz beshaften. Unterwegs mahten sie ein Feuer, tauten Shnee in
einem Kessel auf und kohten die gefrorenen Pelmeni. Perfekt zubereitet haben sie
einen dünnen Teig, der beim Kohen niht aufplatzt, obwohl er niht diker als eine
Messerspitze ist.
Shlemmen Sie dann im legendären »Pushkin« und fühlen sih dabei wie ein
russisher Adeliger im 19. Jahrhundert. Das Restaurant, in dem auh die Moskauer
Hautevolee gerne tafelt, sieht im Übrigen nur altehrwürdig aus. Es wurde erst Mite
der Neunzigerjahre von Andrej Deloss, einem der bekanntesten Moskauer Restaur-
ateure, errihtet. Lassen Sie sih aber davon niht den Appetit verderben. Eine gute
Nahahmung ist mir allemal lieber als ein shlehtes Original.
Deloss sieht mit seinem sorgfältig gestutzten grauen Bart selbst wie ein Aris-
tokrat aus. Auf den Namen Pushkin ist er, wie er mir bei einem Mitagessen
erzählte, wegen Gilbert Becauds Shnulze »Nathalie« gekommen. »Moskau war
groß und kalt, neben mir ging Nathalie, mir geiel niht allein ihr Name. Nathalie.
Auf dem Roten Platz blieb sie stehen, Nathalie. Sie sprah von der Oktoberrevolu-
tion, ih sah mir nebenbei Lenin an, und ih dahte, vielleiht geh ih dann mir ihr
ins Café Pushkin.« Eine gute Idee, häte es damals shon eine Lokalität gleihen
Namens gegeben. Wegen seiner guten Bekanntshat zum damaligen Oberbürger-
meister Jurij Lushkow durte Deloss seine Idee am Pushkin-Platz verwirklihen.
Der Bürgermeister gab Deloss exakt ein Jahr, um die Kopie eines Adelspalastes aus
dem Boden zu stampfen. Das Restaurant sollte genau zum 200. Geburtstag Push-
kins im Juni 1999 eröfnet werden. Seitdem ist es eine Goldgrube und Deloss ein
Multimillionär.
Überspringen Sie dann sowohl die Wirren der kommunistishen Revolution am
Anfang des 20. Jahrhunderts als auh die Notzeit während des Zweiten Weltkrieges.
Buhen Sie einen Tish in der »Tshjornaja Koshka«, der Shwarzen Katze. Das
Restaurant liegt in der Nähe des Taganka-Platzes. In die Mauer vor der Eingang-
stür sind vier Glasvitrinen eingelassen. Eine enthält die Gerihtsakte Nummer 4956,
die »Untersuhung von Terror und Diebstahl in Moskau und im Gebiet Moskau
durh die Bande Shwarze Katze«. Sie hat in den Fünfzigerjahren ihr Unwesen
getrieben und dem Restaurant seinen Namen gegeben. In den anderen Vitrinen
hängen Fahndungsfotos der Bandenmitglieder, Breheisen, aufgebrohene
Vorhängeshlösser und eine unershüterlihe Weisheit des hinesishen Philosophen
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