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Evangelien und die vier Himmelsrihtungen. Zudem stehen sie für die aht wihtig-
sten Shlahten um die Stadt Kasan. Iwan der Shreklihe ließ die Kirhe 1552 aus
Anlass der Eroberung Kasans erbauen.
Der Volksmund hat die Kathedrale nah Wassilij Blashenij benannt, Basilius
dem Seligen, der als »Narr in Christo« besonders vom einfahen Volk verehrt
wurde. Unter der Maske der Verrüktheit sprah er unangenehme Wahrheiten aus
und konnte sogar die Grausamkeit von Iwan dem Shreklihen anprangern. Der
Zar soll dennoh persönlih mit angepakt haben, um den Sarg mit Wassilijs Leih-
nam zu tragen. Die Moskauer shreiben Wassilij zahlreihe Wunderheilungen zu.
Ebenfalls wie durh ein Wunder überstand die Kathedrale zahlreihe Versuhe,
sie zu zerstören. Napoleon wollte sie angeblih in die Lut sprengen, ein mähtiger
Regen aber durhweihte die Pulverfässer. 1936 wollten die Kommunisten die
Kathedrale abreißen, weil sie ein Hindernis für die gewaltigen öfentlihen Aufmär-
she darstellte, mit denen die roten Zaren ihre Herrshat zu legitimieren suhten.
Stalin lehnte den Plan ab. Den nähsten Anlauf stoppte der Arhitekt Pjotr
Baranowski, der damit beautragt war, die Kathedrale abzumessen und einen
Vorshlag für ihre Zerstörung zu unterbreiten. Er soll sih in der Kathedrale
eingeshlossen und erklärt haben, dass er bei einer Sprengung selbst mit in die Lut
gejagt werden wolle. Die Entshlossenheit des berühmten Restaurators zwang die
Kommunisten, ihr Vorhaben aufzugeben. Bald darauf wurde Baranowski zu drei
Jahren Hat in einem Arbeitslager verurteilt.
Auf dem Weg zum Roten Platz kommen Sie an Boutiquen und Geshäten vorbei,
die denen in Frankfurt, Wien oder Zürih gleihen, wenn man einmal von der kyril-
lishen Shrit absieht. Mahen Sie dennoh niht den Fehler anzunehmen, es gäbe
keine Untershiede zu Ihrer Heimat. Moskau liegt auf halbem Weg zwishen Europa
und Asien. Auh dafür kann die Basilius-Kathedrale als Zeugnis dienen. Der fran-
zösishe Reiseshritsteller Astolphe de Custine shaute Mite des 19. Jahrhunderts
kritish auf das zaristishe Russland, beklagte die Bürokratie und die Unterwür-
igkeit der Menshen. Sein Buh war deshalb bis 1917 verboten. Vom Kreml war
Custine begeistert. Beim Blik auf die Basilius-Kathedrale jedoh drängte sih ihm
der Eindruk auf, dass »das Land, in welhem ein solhes Gebäude ein Gotesshaus
heißt, niht Europa ist, sondern Indien, Persien, China, und die Menshen, welhe in
dieser Coniturenshahtel Got anbeten, keine Christen sein können«.
Hinter der Basilius-Kathedrale shauen Sie auf den Spasskijturm, den Erlöser-
turm, der so heißt, weil seit dem 17. Jahrhundert bis zur kommunistishen Revolu-
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