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Fendi säuselt: »Mahen Sie es sih einmal rihtig auf diesen herrlihen Sitzmöbeln
bequem.« Das beige Ledersofa gibt es auf der Millionärsmesse zum Vorzugspreis
von 25000 Euro, die Sessel kosten 12500 das Stük, die passende Lampe 10000. »Aber
natürlih nehmen unsere Kunden gleih die ganze Garnitur für 60000 Euro.« Shon
eine Stunde vor der oiziellen Eröfnung der Messe haben zwei Käufer angebissen.
Einige Stände weiter präsentiert das Genfer Unternehmen Goldvish sein Design-
erhandy »Million de la nuit«, mit dem die Shweizer speziell den russishen Markt
im Visier haben. Entsprehend seinem Namen kostet das Sprehgerät eine Million
Dollar. Es besteht aus 140 Gramm Gold, die Zahlen auf der Tastatur und die Funk-
tionsknöpfe sind mit mehr als hundert Brillanten besetzt. Niht Brillanten, aber
wenigstens Swarowski-Kristalle bedeken einen S-Klasse-Mercedes, der für 300000
Euro zu erwerben ist. Manhmal fallen ein paar Kristalle vom Lak und müssen
shnell wieder aufgeklebt werden. »Wir empfehlen, den Wagen nur bei besonderen
Gelegenheiten auszuführen, zum Beispiel zu einer Hohzeit«, entshuldigt sih eine
der Angestellten. Die passenden Reifen hat eine andere Firma im Angebot. Vier Fel-
gen mit Radkappen kosten 750000 Euro - die Radkappen sind mit Diamanten beset-
zt.
Der Avantgardekünstler Dmitrij Zwetkow hat einen Anzug und ein Minikleid en-
tworfen, die besser als jedes andere Ausstellungsobjekt auf den Punkt bringen, wor-
um es bei der Millionärsmesse geht: ums Geld. Der Anzug kostet 15000 Dollar und
besteht aus 4850 Ein-Dollar-Sheinen. »Er zieht die Besuher geradezu magish an.
Sie sind wie kleine Kinder und wollen ihn einfah einmal anfassen«, erklärt die Ma-
nagerin der Krokingalerie, die das Stük ausstellt. »Stellen Sie sih einfah einmal
fünf Minuten hin, und Sie verstehen, wie sharf hier alle auf Geld sind.«
Die Veranstalter der Luxusshau übershlagen sih mit Superlativen, sprehen
von »Hunderten von exklusiven, neuen Präsentationen« und shwärmen von einem
»Disneyland für Erwahsene«. Märhenhat sind zumindest die Preise. Ein Parfum-
läshhen von Guerlain aus Kristallglas und mit shwarzen Diamanten kostet
50000 Euro, eine Shlafstäte des Berliner Betenbauers Franz Jaeger 85000 Euro.
Gewandet in edles Tuh und Coktailkleidhen, die Teil einer Unterwäsheshow sein
könnten, feiert Moskaus Shikeria sih selbst. Viele Frauen sind auh ohne High
Heels 1,75 groß. Sie überragen ihre Begleiter meist um Haupteslänge, sind dafür
aber nur halb so alt. Zu den Preisen der Uhren an den Handgelenken der Männer
könnten Sie in Deutshland ein Motorboot erwerben.
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