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dome waren dik wie Lutballongummi und Abtreibung das gängige Mitel der Ver-
hütung. Ih kenne Frauen, die ein halbes Dutzend Abtreibungen hinter sih haben.
In den Neunzigerjahren dann übershwemmte eine sexuelle Revolution die Stadt.
Das Wissen über Sexualität nahm zu. Die Zahl der Abtreibungen war immer noh
hoh, ging aber Jahr für Jahr zurük. Die ersten Sexshops, Swingerclubs und
Diskotheken für Homosexuelle öfneten ihre Tore. Besonders unter Künstlern und
Intellektuellen galt es als shik, alles wenigstens einmal auszuprobieren.
Nun ist die Zeit der Experimente vorbei, in der Öfentlihkeit wird ein konservat-
ives Familienbild propagiert. Nah wie vor haben es Homosexuelle shwer. Der
Moskauer Bürgermeister lässt eine »Gay Parade« mit Polizeigewalt niedershlagen.
Die von oben verordnete Uniformität der kommunistishen Zeit jedoh ist ver-
shwunden. Die Rollenmodelle sind pluralistish. Sie werden in Moskau Frauen tref-
fen, die davon träumen, endlih nur Hausfrau sein zu können, und ehrgeizige Ma-
nagerinnen, die ihre Kinder von Kindermädhen aus China erziehen lassen, damit
ihre Sprösslinge außer English auh Chinesish lernen. Sie werden von
»Flithenshulen« lesen, die damit werben, jungen Frauen beizubringen, »wie sie
sih einen Oligarhen angeln«, und Fotos veröfentlihen, in denen junge Mädhen
genussvoll an einer Banane lutshen. Lassen Sie sih davon niht täushen. Die
übergroße Mehrheit der Moskauerinnen geht keineswegs mit jedem x-Beliebigen ins
Bet.
Allerdings nehmen sih die Moskauerinnen ihre Freiheit. Sie können Männer mit
Bliken ausziehen, und manhmal greifen sie dafür auh in die Tashe. Moskau ist
in den Hohglanzmagazinen dafür bekannt, dass Männer die Puppen dort gerne im
Wortsinn tanzen lassen. In der Tat gibt es viele Nahtclubs, Bordelle und Mas-
sagesalons. Weniger bekannt ist Moskau als die Stadt in Europa mit den meisten
Stripteaseclubs für Frauen.
Bei einem Spaziergang an Moskaus Prahtstraße Twerskaja fallen Ihnen aus-
gerehnet an der Außenwand des ehemaligen Hotel Lux gigantishe Fotos von halb
nakten Männern ins Auge. Mit freiem Oberkörper und Militärhosen marshieren
sie im Rambostil auf einen Hubshrauber zu. Die Herren können Sie drinnen in eht
bewundern. Im Hotel, wo früher die ausländishen Kader der Kommunistishen In-
ternationalen wohnten, loriert heute einer der Moskauer Stripteaseclubs für
Frauen, das »Krasnaja Shapotshka«, das Rotkäpphen. Selbst an einem Montag
ist das Lokal bis auf den letzten Tish belegt. Der Eintrit kostet umgerehnet
dreißig Euro, für Männer 200. Sie sind niht wirklih erwünsht. An einem Tish
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