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Bad, manhmal sogar noh das gleihe Zimmer und Bet. Im Jahr 2008 lebten noh
immer mehr als 100000 Moskauer Familien in Kommunalkas. Für sie alle mutet es
eigenartig an, dass es heute in Moskau Restaurants gibt, die von ihrem Interieur die
Kommunalka wiederauleben lassen, zum Beispiel das Clubrestaurant »Petrow-
itsh« in der Mjasnitskaja Straße. Die Restaurantbesuher shwelgen in Nostalgie.
Trotz aller stürmisher Konlikte wurden in den Gemeinshatswohnungen mitunter
auh raushende Feste gefeiert, dauerhate Freundshaten geshlossen und heiße
Liebesafären begonnen. Manhe alte Menshen bewahrte die Kommunalka vor der
Vereinsamung. Neunzig Prozent der heute 60-Jährigen haben in Gemeinshats-
wohnungen gelebt, und rund zwei Dritel der heute 40-Jährigen haben in solhen
Wohnungen zumindest ihre Kindheit verbraht.
Wenigstens in einem Punkt wünshen sih die meisten Moskauer die Sowjetjahre
zurük: Damals waren die Mieten phänomenal niedrig und betrugen höhstens fünf
Prozent des Monatslohns. Dieses Geld reihte allerdings niht, damit die Stadt die
Wohnungen und Häuser in Shuss halten konnte. Deshalb glih Moskau in den
späten Ahtzigern einem Armenhaus. Alles veriel. Besonders shlimm sahen die
Treppenhäuser aus. Die Shließanlagen gingen in die Brühe und »Bomshi«, Ob-
dahlose, erledigten ihre Notdurt in den Aufgängen.
Die Privatisierung hat dann einen gewaltigen Bauboom ausgelöst. Die Mehrheit
der alten grauen Adels- und Bürgerhäuser wurde restauriert. Die Häuser aus der
Chrushtshowzeit werden nah und nah abgerissen und durh höhere und bessere
Platenbauten ersetzt. Allerdings bleibt die Realität hinter den ehrgeizigen
Wohnungsbauprogrammen zurük. Der boomende Wohnungsbaumarkt der
Hauptstadt ist verseuht von Korruption und Veternwirtshat. Rund ein Viertel der
Auträge soll in den vergangenen Jahren an Jelena Baturina, die Frau des mähti-
gen Moskauer Bürgermeisters Jurij Lushkow, gegangen sein. Während von der An-
trag- bis zur Fertigstellung eines Gebäudes sage und shreibe 300 Genehmigungen
erforderlih sind, soll die Firma der Bürgermeister-Gatin ot ohne den monate- und
manhmal jahrelangen Papierkrieg durhgewunken worden sein. Frau Baturina be-
streitet, jemals Vorteile aus der Position ihres Mannes gezogen zu haben. Innerhalb
von gerade zwei Jahrzehnten ist die energishe Dame von der Sekretärin Lushkows
zu seiner Ehefrau und laut Forbes zur einzigen Frau unter Russlands Milliardären
aufgestiegen. Im Herbst 2010 wurde das Ehepaar vom Kreml entmahtet.
Wie korrupt die Moskauer Baubehörden und die Stadtverwaltung sind, musste
auh die Moskauer Deutshe Shule im Frühjahr 2008 erkennen. Wegen der ständig
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