Travel Reference
In-Depth Information
Die Menschen von heute lieben es, mit der Ka-
tastrophe zu spielen. Über eine Million Besucher
sollen es sein, die jedes Jahr an der Vulkanroute
(Ruta de los Volcanes) teilnehmen, einer etwa
30-minütigen Busfahrt durch den spektakulärsten
Teil des Nationalparks. Wer dazugehören möchte,
löst an der Schranke ein Ticket (ca. 8
) und fährt
zum Parkplatz am Islote de Hilario, wo zur Musik
von Richard Wagner der kollektive Trip startet.
Wer die Landschaft lieber vom Rücken eines Ka-
mels aus erleben möchte, fährt drei Kilometer
weiter in Richtung Yaiza: Am Echadero de los Ca-
mellos steht eine Karawane bereit, die Touristen
eine halbe Stunde lang durch die Feuerberge
schaukelt.
Wilde Südwestküste
Den Nachmittag könnte man dann in El Golfo am
„wütenden“ Meer verbringen. Mehrere Fischloka-
le säumen die schwarze Lavaküste, an der sich
fortwährend die Wellen brechen und salzige Gischt
die Luft erfüllt. Möwen gleiten heran und bezie-
hen in gebührendem Abstand Stellung, warten ge-
duldig auf ihnen zugeworfene Fischbrocken. Das
Dorf besteht eigentlich nur aus einer langen
Straße, an der Häuser aufgereiht sind. Es gibt ein
winziges, zwischen Felsen verstecktes Natur-
schwimmbecken und einen dunklen Kiesstrand,
an dem die Boote der Fischer liegen. Und dazu
ein fantastisches Aussichtsplateau, das über einen
in den Fels geschlagenen, geländergesicherten
Ascheweg erreichbar ist. Immer wieder werden
hier die Kameras gezückt, doch das Farbschau-
spiel präsentiert sich in der Realität fast immer
prachtvoller als im fotografierten Abbild: Ein wei-
tes Halbrund zerklüfteter, tiefroter bis ockergelber
Felsen umschließt eine pechschwarze Bucht, auf
deren Grund eine smaragdgrüne Lagune schim-
mert. Eine Laune der Natur hat ihre Entstehung
möglich gemacht: Ein vor mehreren tausend Jah-
Search WWH ::




Custom Search