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In den Folgewochen witterten „Raubritter“ ihre Chance.
Sobald sich die See beruhigte, machten sich Einheimische,
aber auch Touristen ans Werk, schwammen hinüber zum
Wrack und nahmen alles mit, was nicht niet- und nagelfest
war. Einige hatten Glück und begründeten mit den Fund-
stücken eine neue Existenz: so ein junger Canario, der in der
Hauptstadt die Bar Naufragio (Schiffbruch) aufmachte - voll-
gestopft mit geklauten Bullaugen, Tiffany-Lampen, Ankern
und vergilbten Seekarten (Calle Primero de Mayo / Ecke Je-
sús y María). Für andere endete der Abenteuertrip weniger
spaßig: Binnen einer Woche wurden sieben Menschen von
Strudeln in die Tiefe gezogen, einige von ihnen wurden Tage
später bei La Pared angespült. Es geht das Gerücht, insge-
samt mehr als 30 Menschen seien beim Versuch, das rostige
Wrack zu besteigen, gestorben.
Seit 2008 ragt nur noch ein verrosteter Teil des Bugs aus
dem Wasser, und es wird nicht lange dauern, dann wird auch
er verschwunden sein. Die American Star ist Legende, Reise-
veranstalter haben ihre „Abenteuer-Exkursion“ an die Küste
eingestellt. Vorbei ist auch die Zeit, da sich Urlauber am
Strand ein paar schöne Stunden machten und den gespensti-
schen Anblick des Schiffs in vollen Zügen genossen. Ab so-
fort kann das Militär in diesem Gebiet wieder ungestört
üben, die Hinweisschilder an der von Pájara nach La Pared
führenden Straße (FV-606 Km 3) werden entfernt.
Infos im Internet: www.american-star.de.
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