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„Club“ oder „Aktivhotel“ -
wer segelt im Wind
des neuesten Trends?
Schon vor mehreren Jahren haben Clubs damit begonnen, sich
„Aktivhotels“ zu nennen oder ganz auf die Bezeichnung „Club“
zu verzichten. Dieses Wort, flüsterten ihnen die Marktforscher
ein, wirke auf viele potentielle Gäste heute eher abschreckend
und lasse sie an „Trillerpfeifen-Animation“ denken - dadurch aber
werde der Umsatz gebremst. Gisela Sökeland, die Geschäftsfüh-
rerin von Aldiana, hat das bestätigt: „Das Etikett Cluburlaub pola-
risiert. Die uns nicht kennen, haben Angst, zwangsanimiert zu
werden.“
Mit klugen Werbeslogans hat man es inzwischen verstanden,
dieser Angst entgegenzuarbeiten und auch verstärkt wieder Fa-
milien anzulocken. „Urlaub unter Freunden“ verspricht Aldiana,
„Zeit für Gefühle“ hat man bei Robinson. Dazu kommt die Aus-
sicht auf „Select-Service“, auf Luxus und Genuss - die neuen Re-
quisiten eines eher sanfteren Zeitgeists, von dem man freilich
nicht weiß, ob er sich bereits wieder überlebt hat. Die heutigen
Clubs haben ein janusköpfiges Gesicht, die einstmals homogene
Zielgruppe ist pluralistisch aufgefächert: Für die einen bedeuten
Clubs immer noch Action und Sport, für die anderen eine Körper-
pflege ganz anderer Art, Wellness und „Renaissance der Sinne“.
Doch was wird morgen gefragt sein? Schon machen sich die
„Trendscouts“ an die Youngsters heran und wollen herausfinden,
wohin die Kunden von morgen abdriften. Werden sie sich durch
den Cluburlaub zappen wie ihre Eltern durchs Fernsehen? Oder
werden sie einem neuen Kult aufsitzen, den die Marktstrategen
als „authentische“ Kultur verkaufen - vielleicht nur das kopierend,
was lange vor ihnen war? In jedem Fall ist sichergestellt, dass es
„geheime“ Wünsche nicht geben darf - sie gehören in die Ver-
kaufspalette der touristischen Anbieter, bei ihnen ist, wer „Glück“
sucht, bestens aufgehoben.
entscheidet, legt Wert auf ein umfassendes Sport-
und Unterhaltungsangebot, in der Regel auch
auf Action und Animation. Wichtig zu wissen: Je
weiter man auf Fuerteventura nach Süden vor-
stößt, desto „deutscher“ wird es. Die bekanntes-
ten Clubs liegen auf der Halbinsel Jandía und sind
zu über 90% mit deutschen Gästen belegt: so der
Club Aldiana in Las Gaviotas und die Robinson
Clubs in Esquinzo und Jandía.
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