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CARRARA (22 km - km 246)
Information
Pro Loco, 54033 Carrara,
Piazza Due Giugno (im Rat-
haus), Tel. +39 05857690,
www.aptmassacarrara.
it, Öffnungszeiten: Di-Sa
9.30-12.30 Uhr
Carrara, am Rande der Apuanischen Alpen gelegen, ist seit der Antike
ein wichtiger Marmorlieferant. Schon die alten Römer bedienten sich
des wertvollen Gesteins für die Tempel und Statuen Roms.
Michelangelo suchte sich in Carrara persönlich geeignete Marmor-
blöcke für seine Werke aus. Auch heute noch lebt Carrara von seinen
Marmorbrüchen. Täglich fahren Hunderte mit dem wertvollen Stein
beladene Lastkraftwagen durch die Stadt.
Städtebaulich ist Carrara nicht sonderlich interessant. Es finden
sich aber einige neoklassizistische Bauten aus der Zeit der Großher-
zogin Elisa, eine Schwester Napoleons.
Der Dom Sant'Andrea Apostolo ist aus dem Mittelalter übrig ge-
blieben. Die Ursprünge des Gotteshauses stammen aus dem 11. Jh.,
bis ins 14. Jh. wurden jedoch immer wieder Veränderungen vorge-
nommen. Bemerkenswert sind die gotischen Spitzbögen und die au-
ßergewöhnlich große, filigrane Rosette.
Auf dem Domplatz steht die Fontana del Gigante. Über den Was-
ser speienden Fischköpfen des Brunnens steht der Admiral Andrea
Doria.
Alles Wissenswerte über Marmor präsentiert das Museo Civico del
Marmo di Carrara. Auf über 300 Schautafeln werden dem Besucher
die verschiedenen Muster und Farbgebungen des Marmors vorge-
stellt. Eine weitere Abteilung befasst sich mit der Geschichte des Mar-
Essen
Della Contrada, 54033
Carrara, Via Ulivi 2, Tel. +39
0585776961, montags
geschlossen. Hübsche, nost-
algische Trattoria mit ausge-
zeichneten Menüs.
Marmor aus den Apuanischen Alpen
Schon von der Küste her sieht man die leuchtend
weißen Gipfel der Alpi Apuani. Doch was wie
Schnee wirkt, ist der für die Toscana so wichtige
feine weiße Marmor. Hierher reiste Michelange-
lo, um den Stein für seinen David auszusuchen,
und selbst heute noch kommen Künstler, um
passendes Material für ihre Kunstwerke zu
finden. Auch der berühmte englische Bildhauer
Henry Moore (1898-1986) verwendete den wert-
vollen Stein für seine Skulpturen. Der Marmor,
das weiße Gold der Toscana, ist hier besonders
fein und der ideale Grundstoff für schimmernde
Fassaden und Skulpturen.
Kubikmetergroße, aus den Brüchen geschnitte-
ne Marmorblöcke lagern in den Hallen und war-
ten auf ihren Versand in die ganze Welt. In der
Gegend um Carrara leben 40.000 Menschen vom
Abbau, Handel, Transport und der Bearbeitung
dieses kostbaren Steins.
Der Abbau in den Steinbrüchen ist auch noch
heute, trotz maschineller Hilfe, eine schwere und
gefährliche Arbeit. In der Römerzeit bohrte man
Löcher in den Stein und füllte diese mit trocken-
em Feigenholz. Durch tagelanges Wässern quoll
das Holz auf und sprengte die Marmorblöcke
aus dem Steinbruch. Später nutzte man Schieß-
pulver, um die Marmorblöcke zu lösen. Anfang
des 19. Jh. wurde in den Steinbrüchen die Säge-
technik eingeführt. Zuerst wurden die einfachen
Gattersägen durch Wasserräder angetrieben,
Ende des 19. Jh. übernahmen Drahtsägen mit
Dieselmotoren diese Arbeit. Heute werden in
den Marmorbrüchen von Carrara sogenannte
„Diamantseile“ mit Elektromotoren oder auch
„Schrämen“ (überdimensionale Kettensägen
ohne Wasserkühlung) benutzt.
Im Museo Civico di Marmo in Carrara erfährt
man viel Interessantes über die Geschichte des
Marmors.
 
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