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Fauna und Flora in der Toscana
Der besondere Reiz der toscanischen Landschaft
ist ihre Vielseitigkeit. Am Tyrrhenischen Meer
ragen hinter den sandigen Badestränden die
schroffen, bis zu 2000 m hohen Gipfel der Apua-
nischen Alpen empor. An die Etruskische
Riviera mit ihren felsigen Buchten anschließend
beginnt die Maremma. Früher eine sumpfige,
malariaverseuchte Landschaft, heute eine frucht-
bare Ebene.
Die Vegetationsformen unterscheiden sich
nach Boden und nach Höhenlage. Palmen, Hoch-
gebirgswälder, macchiabewachsene Hügel, die
wilde und ursprüngliche Garfagnana, die beina-
he wüstenhafte Crete und natürlich die „Bilder-
buchkulisse“ mit dunkelgrünen Zypressenalleen
auf einem Berghügel - zusammen bilden sie eine
der schönsten Urlaubsregionen Europas.
Die Tierwelt der Maremma, „dem wilden
Westen“ der Toscana, ist die artenreichste der
Region. Frei laufende Pferde und Rinder werden
von den berittenden „butteri“, den Cowboys,
bewacht. Die langhornigen Maremma-Rinder
stammen ursprünglich aus Indien, die hochbei-
nigen Maremma-Pferde aus Libyen.
In den sumpfigen Gebieten nisten Reiher und
Kraniche. In den späten Abendstunden und
in der Nacht begegnet man nicht selten einem
Stachelschwein, tagsüber machen es sich die
nachtaktiven Tiere in ihren Erdhöhlen bequem.
Rehe und Hirsche sind weitestgehend der Jagd-
leidenschaft der toscanischen Bevölkerung zum
Opfer gefallen. Wildschweine hingegen wird der
Reisende bei Wanderungen und auf Speisekarten
in Restaurants häufig antreffen.
Wölfe sind in den Apenninen inzwischen wie-
der heimisch geworden, lassen sich jedoch nur
selten sehen. Bei Wanderungen kreuzen aller-
dings immer wieder Schlangen die Pfade, meist
ist es jedoch die ungefährliche Äskulapnatter,
die sich schnell im hohen Gras oder in
Sträuchern versteckt.
aller Badeorte hielt allerdings nur das 19. Jh. über. Bereits Anfang
des 20. Jh. ging es mit Bagni di Lucca steil bergab, als sich der eu-
ropäische Adel anderweitig orientierte. Im Gegensatz zu Montecatini
Terme hat sich die Stadt nie wieder erholt.
Die Therme ist zwar noch in Betrieb und wurde auch im Inneren
den Erfordernissen unserer Zeit angepasst, von außen ähnelt sie je-
doch eher einem alten Fabrikgebäude als einer Badeanstalt. Das Ca-
sino aus dem 19. Jh. gammelt geschlossen vor sich hin, in einem Teil
ist heute die Touristeninformation untergebracht. 1837 wurde hier
erstmals das horizontale Roulette, wie es heute überall im Gebrauch
ist, der Weltöffentlichkeit präsentiert. Davor gab es nur vertikale Zah-
lenräder.
Auch wenn der Lack abgesprungen ist, lohnt sich dennoch ein
Gang oder eine Radtour durch den Badeort. Sehenswert sind die Villa
Ada, eine Fußgängerhängebrücke über den Lima und eine der Brook-
lyn Bridge in New York ähnliche Kettenbrücke im Ortsteil Fornoli. Ein
außergewöhnliches Bauwerk ist der kleine Demidoff-Tempel. Sein
Erbauer, der russische Prinz Anatoli Demidoff war durch Heirat mit
Napoleon I. verwandt und lebte lange Zeit in der Toscana.
Es geht zurück bis zur SR445 und dann weiter durch das Valle del
Serchio bis Fornaci di Barga. Hier fährt man rechts 3 km bis Barga
und parkt dort auf dem Stellplatz Centro storico (s. S. 73).
Ò Campo sportivo,
Bagni di Lucca
(s. S. 73)
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