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schoss. Über 50 m lang und 22 m breit ist der Salone dei Cinque-
cento, der „Saal der Fünfhundert“. Er war der Repräsentations- und
Versammlungsraum der Stadtoberen. Ursprünglich sollten Leonardo
da Vinci und Michelangelo Anfang des 16. Jahrhunderts den Saal
mit kolossalen Schlachtgemälden ausmalen. Die neue Freskentech-
nik von da Vinci misslang jedoch, sodass er das Vorhaben aufgab.
Auch Michelangelo hinterließ nur die Entwurfszeichungen seiner
Fresken. Cosimo I. baute den Saal in einen prunkvollen Festsaal
um. Beeindruckend sind die Decke mit Gemälden von Vasari und
die monumentalen Schlachtgemälde an den Wänden. Sechs große
Marmorplastiken stellen die Taten des Herkules dar. In der mittleren
Nische der Querseite steht die Marmorstatue „Genius des Sieges“
von Michelangelo. An diesen Prunksaal schließen sich die Gemä-
cher Leos X. an, sechs Säle mit kostbaren Fresken von Vasari und
anderen florentinischen Künstlern. Im zweiten Obergeschoss ist der
Saal der Elemente aus dem 16. Jahrhundert, ebenfalls von Vasari,
von Interesse. Allegorische Fresken, die die vier Elemente zum The-
ma haben, schmücken die Wände. Prunkvolle Gemächer mit herrli-
chen Kassettendecken wie das Quartiere di Eleonora di Toledo, der
Gemahlin Cosimos I., schließen sich an.
In der offenen Arkadenhalle der Loggia dei Lanzi, benannt nach
den hier stationierten Landsknechten, stehen weltberühmte Plasti-
ken der Antike und der Renaissance. Der „Raub der Sabinerinnen“
von Giambologna, die Bronzeplastik „Perseus“ mit dem bluttriefen-
den Haupt der Medusa von Cellini und die „Entführung von Polyxena“
von Pio Fedi werden von Touristenscharen umlagert, die sich hier im
Schatten ausruhen.
Im Jahre 1560 benötigte Cosimo I. eine Verwaltungszentrale, in
der alle Ämter untergebracht werden konnten. Vasari entwarf die Uf-
fizien (Uffici = Büros) im Stil der Spätrenaissance. In den Nischen
der Arkaden sind Statuen berühmter Persönlichkeiten der Toscana,
wie Cosimo der Alte, Lorenzo der Prächtige, Dante, Petrarca, Michel-
angelo, da Vinci u. a. zu sehen. Im Inneren des riesigen Gebäude-
komplexes befindet sich eine der bedeutendsten Kunstsammlungen
der Welt. Francesco di Medici legte den Grundstock, als er 1575 die
diversen Sammlungen der Familie im zweiten Stock der Uffizien zu-
sammentrug. Alle folgenden Medici-Herrscher erweiterten die Gale-
rie. Unter anderem gehören Werke von Cimabue, Giotto, Piero della
Francesca, Filippo Lippi, Botticelli, da Vinci, Michelangelo, Raffael,
Tizian, Tintoretto, Caravaggio, Dürer, Cranach, Holbein, Rubens, van
Dyk und Rembrandt zu der einmaligen Gemäldesammlung. Man wird
es nicht schaffen, alle 45 Säle zu durchwandern und alle Werke zu
besichtigen, deshalb sollte man vorher genau planen, was man se-
hen möchte. Um die Wartezeit am Einlass (die bis zu 4 Std. betragen
kann) zu umgehen, sollte man Eintrittskarten telefonisch (Tel. +39
055294883) oder im Internet (www.weekendafirenze.com) reservie-
ren, allerdings ist dann ein Aufschlag von 4 € fällig.
 
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