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ena und Pisa hatten sich bereits im Bau von
Vierungskuppeln hervorgetan und diese galt
es nun zu übertreffen. Die neu zu errichten-
de Kathedrale sollte so sein, „dass man sie
weder schöner, noch größer je erbauen könn-
te“. Der Baumeister Arnolfo di Cambio wurde
beauftragt, eine Kathedrale von 153 m mal
38 m zu errichten. Durch den Tod von Cambio
kam der Bau zum Erliegen, erst 1357 konnte
Francesco Talenti fortfahren.
Als der Dom schließlich so weit vollendet
war, dass nur noch die Kuppel fehlte, wagte
sich zuerst kein Baumeister an deren Kons-
truktion. 1418 wurde ein Wettbewerb ausge-
schrieben, den der Architekt Filippo Brunel-
leschi gewann. 1436 vollendete er das ein-
zigartige Werk. Auf 463 Stufen kann man bis
zu einer Höhe von 107 m hinaufsteigen, um
die ungewöhnliche Konstruktion auf den ver-
schiedenen Ebenen zu bewundern und natür-
lich von der Aussichtsplattform ganz Florenz
von oben zu betrachten.
Die schöne, reich verzierte und besonders
filigran wirkende Aussenfassade des Doms
wurde erst deutlich später - zwischen 1875
und 1887 - nach dem Entwurf von Emilio de Fabris in weißem, grü-
nem und rotem Marmor vollendet.
Wenn man den Dom betritt, ist man ob seiner Schlichtheit über-
rascht. Das dreischiffige gotische Innere beeindruckt nicht durch
Marmorschmuck, sondern allein durch seine Größe. Die Reiterbilder
von Uccello und Castagno (1436) im linken Seitenschiff sind frühe
Beispiele für die neue Verwendung der räumlichen Perspektive in
der Renaissancemalerei. Sie stellen berühmte Florentiner Heerfüh-
rer (condottieri) dar. Über den Portalen der Sakristei sind einzigarti-
ge glasierte Terrakottareliefs von Luca della Robbia zu bewundern.
Statt der Domkuppel kann man auch den Kampanile erklimmen.
Giotto begann 1334 mit dem Bau des frei stehenden Glockenturms. Er
hat einen quadratischen Grundriss, ist beinahe 85 m hoch und passt
mit seiner schlanken wohlproportionierten Form und der Verkleidung
aus farbigem Marmor harmonisch in das Gesamtbild des Domplatzes.
Die einzigartigen Flachreliefs mussten wegen der starken Beschädi-
gung durch Abgase durch Kopien ersetzt werden. Die Motive an der
Westseite stellen Szenen aus der Menschheitsgeschichte dar.
An der Ostseite des Platzes steht das Museo dell'Opera del Duo-
mo. Hier im Dommuseum ist eine Sammlung von Architekturmodel-
len, Zeichnungen und Goldschmiedearbeiten zu sehen, die alle mit
der Entstehung des Doms, des Baptisteriums und des Kampanile
Stolz ragt der
Kampanile in den
florentinischen
Himmel
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