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„Die Heilige erhält die Stigmatisierung und fällt in Ohnmacht“. In der
Cappella delle Volte, die sich gleich rechts vom Eingang befindet, ist
über dem Altar das einzige zeitgenössische Bild der Heiligen zu se-
hen. Andrea Vanni malte sie in Ordenstracht und mit einer Lilie in der
Hand. In dieser Kapelle erhielt Katharina die Weihen des Dominika-
nerordens.
Von der Piazza S. Domenico sieht man schon die Fortezza di Medi-
cea, die ehemalige Verteidigungsanlage der Stadt. Cosimo I. gab sie
1560 in Auftrag und demonstrierte damit seinen Sieg über die Stadt.
Heute ist hier eine Grünanlage mit Spazierwegen angelegt.
Über die Piazza Gramsci und die Via d. Montanini erreicht man wie-
der die Bushaltestellen.
Sehenswertes
Palazzo Pubblico (Museo Civico), 53100 Siena, Piazza del Campo, Öffnungs-
zeiten: Mai-Okt. 10-18.15 Uhr, Nov.-Apr. 10-16.45 Uhr, Eintritt: 7,50 €
Torre del Mangia, 53100 Siena, Piazza del Campo, Öffnungszeiten: wie Museo
Civico, Eintritt: 6 €, Kombiticket mit Museo Civico 12 €
Battistero di San Giovanni, 53100 Siena, Piazza San Giovanni, Tel. +39
05777283048, Öffnungszeiten: Nov.-März 10-13 Uhr und 14-17 Uhr, Apr.-
Sept. 9-19.30 Uhr, Okt. 9-18 Uhr, Eintritt: 3 €, Kombiticket Dom, Dommuseum,
Baptisterium, Krypta 10 €
Palio
Das größte Volksfest in Siena ist der Palio, ein
wildes Pferderennen auf der Piazza del Campo.
Seine Ursprünge gehen ins 13. Jh. bzw. manche
behaupten sogar bis ins 11. Jh. zurück. Der Preis
des Rennens war der „pallium“, ein wertvoller
Stoffumhang. Heute handelt es sich bei der be-
gehrten Trophäe (dem sogenannten „Palio“) um
eine Fahne.
Siena besteht aus 17 Stadtteilen, den soge-
nannten „contraden“. Unter diesen 17 werden
vor jedem Rennen zehn ausgelost, die einen
Reiter an den Start schicken dürfen. Die Reiter
sind in prunkvolle Gewänder aus dem 15. Jh.
gekleidet. Ohne Sattel jagen sie ihre Pferde um
den Campo. Mit Peitschenhieben versuchen sie
dabei, die gegnerischen Pferde abzudrängen.
Der Palio findet jährlich am 2. Juli und am
16. August statt. Das eigentliche Rennen dauert
höchstens 90 Sekunden, die ganzen Festivitäten
einschließlich der Proberennen vier Tage. Die öf-
fentlichen Proberennen finden an den Vortagen
jeweils morgens um 9 Uhr und abends um 19.45
Uhr statt. Am eigentlichen Renntag bewegt sich
gegen 17 Uhr ein feierlicher Umzug auf den
Campo, begleitet vom Geläut der Glocken des
Mangiaturms. In farbenprächtigen Gewändern
ziehen die Abordnungen der teilnehmenden
„contraden“ ein. Ein von vier weißen Ochsen
gezogener Wagen trägt die Flagge Sienas und die
seidene Trophäe. Um 19 Uhr fällt schließlich der
Startschuss („la mossa“) zu dem für Ross und
Reiter nicht ungefährlichen Rennen. Viele Pferde
wurden bei der wilden Hatz schon verletzt oder
sind gar ums Leben gekommen. Aus diesem
Grund haben schon etliche Tierschutzorgani-
sationen und berühmte Persönlichkeiten wie
Brigitte Bardot gegen die Rennen protestiert.
Trotz der heftigen Einwände haben sich die
Sieneser bis heute nicht von diesem traditions-
reichen Spektakel abbringen lassen. Nun hat es
das Rennen auch noch in die Kinos geschafft, als
Kulisse für den James-Bond-Film „Ein Quantum
Trost“.
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