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Pietro abbiegen. Auf ihr ist man in wenigen
Schritten bei der Pinacoteca nazionale, die
im gotischen Palazzo Buonignori aus dem
14./15. Jh. untergebracht ist. Hier kann man
eine ausgezeichnete Sammlung von Werken
nahezu aller Siener Meister betrachten. Die
über 700 Bilder bieten einen lückenlosen
Überblick über die Malerei vom 13. bis zum
16. Jh. Zu sehen sind unter anderem Werke
von Simone Martini, Pietro Lorenzetti, Ambro-
gio Lorenzetti und Giovanni di Paolo.
Sich rechts haltend, kommt man zur Piazza
Duomo. Hier steht das Prunkstück der Stadt:
der Dom. 1229 begonnen, 1263 mit einer
Kuppel versehen und 1313 mit dem 77 m ho-
hen Glockenturm vollendet, erschien er den
Sienesern bald nach seiner Fertigstellung im
Vergleich zum Dom in Florenz zu klein. Nun
sollte der schon erbaute Teil zu einem Quer-
schiff um- und ein riesiges Längsschiff angebaut werden. Die Pest und
eine Wirtschaftsflaute führten jedoch bald zur Einstellung des Vorha-
bens. Im 14. Jh. vervollständigte Giovanni di Cecco den oberen Teil der
fein gegliederten Westfassade, deren unterer, älterer Teil von Giovanni
Pisano stammen soll. Die bunten Mosaike mit Bildern aus dem Leben
Marias wurden erst im 19. Jh. angebracht. Man sollte sich Zeit nehmen,
die vielen aufwendigen Details der fein gearbeiteten Marmorfassade
genau zu betrachten. Das Innere ist durch gestreifte Säulen unterteilt
und vom Deckengewölbe leuchten Sterne, aber das beeindruckends-
te ist sicherlich der kunstvoll gearbeitete Marmorfußboden. 52 Bilder
erzählen die Geschichte der Menschheit vom Alten bis zum Neuen
Testament. Leider ist der schöne Fußboden nicht immer vollständig
zu bewundern. Meist sind Teile des Bodens abgedeckt. Die Zeiten, in
denen er uneingeschränkt zu sehen ist, wechseln von Jahr zu Jahr.
Am besten man erkundigt sich vorher bei der Touristeninformation.
Über den Säulen reihen sich auf einem umlaufenden Fries die Büsten
der Päpste. In einem Nebenraum des Doms, vom linken Seitenschiff
aus zugänglich, befindet sich die von Kardinal Francesco Todeschini
Piccolomini eingerichtete Dombibliothek. Der Kardinal war ein Neffe
von Pius II. und als Pius III. selbst eine kurze Zeit Papst. Farbenfrohe
Fresken von Pinturicchio zeigen Szenen aus dem Leben von Pius II.
Niccoló Pisano schuf 1268 die prächtige achteckige Marmorkanzel,
deren Säulen auf zwei weiblichen und zwei männlichen Löwen ruhen -
ein außerordentliches Meisterwerk des Künstlers. In der Apsis verdient
das Chorgestühl mit wunderschönen Intarsienarbeiten von Fra Giovan-
ni da Verona besondere Beachtung.
Direkt neben dem Dom steht das Museo dell'Opera del Duomo
(Dombaumuseum). Unter den vielen Werken die darin ausgestellt
Prächtig dekoriert ragt
der Dom von Siena in
den Himmel
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