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Essen in der Toscana
Die typisch toscanische Küche ist reich an
natürlichen, gesunden Zutaten. Viel Gemüse,
angereichert mit zahlreichen Kräutern, Fleisch,
gezüchtet oder in den Wäldern gejagt, viel Oli-
venöl, dazu Weißbrot, ungesalzen mit fester
Kruste, so sah und sieht die traditionelle, bäuerli-
che Speisefolge in der Toscana aus. An der Küste
dominieren als Hauptgericht Fisch und andere
Meerestiere.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die ein-
fache Küche zu einer wahren Gourmetküche
entwickelt, ist allerdings ihrer Tradition treu
geblieben.
„Pappa col Pomodore“ (Brei aus Brot und
Tomaten), „cacciucco alla livornese“ (Fischsup-
pe mit geröstetem Brot), „fagioli all'uccelletto“
(grüne Bohnen mit Würsten), „risotto al nero“
(Reis mit Tintenfisch), „scottiglia“ (Fleischein-
topf mit Tomaten), „la schiacciata con l'uva“
(Blechkuchen mit Weintrauben) sind nur einige
ausgefallene Gerichte der Region.
Die Toscana ist keine typische Pastaregion.
Eine Ausnahme sind „pici“, ca. 20 cm lange,
3 mm dicke, spaghettiähnliche Nudeln aus Hart-
weizengries. Als „primi piatti“ (erster Gang)
wird traditionell Suppe serviert, am bekanntesten
ist die „minestrone“, eine dicke Gemüsesuppe.
Das Hauptgericht (secondi) besteht meist aus
Fleisch, häufig auf dem Grill zubereitet. Vegeta-
rier tun sich hier schwer. Innereien wie die „trip-
pa alla fiorentina“ (Kutteln in Tomatensoße) sind
bei den Toscanern sehr beliebt. Hirn („cervella“),
Kuhdarm („lampredotto“) und Hoden („granel-
li“): wer sich traut - einfach probieren! Beliebte
herbstliche Gerichte sind gebratene oder frittierte
„porcini“ (Steinpilze). Süßspeisen aus Kastani-
enmehl, lange Zeit das Essen armer Leute, sind
wieder sehr im Kommen.
Ein „ristorante“ ist das auch preislich geho-
benste Speiselokal. Eine „trattoria“ ist ur-
sprünglich ein einfacheres, bodenständiges, meist
als Familienbetrieb geführtes Lokal. Heute kann
sich jedoch dahinter auch ein Edelrestaurant
verbergen, das sich eine gewisse Volkstümlich-
keit geben will. Die „osteria“ ist der deutschen
Eckkneipe verwandt. Hierher geht man in der
Mittagspause und um sich mit den Nachbarn zu
treffen. Doch auch dies ist heute eine ziemlich
verwaschene Bezeichnung, unter der Bezeich-
nung „osteria“ gibt es bis hin zum gestylten
In-Lokal alles. Eine Pizzeria ist preiswert und
es wird nicht erwartet, dass man noch eine Vor-
speise nimmt. Eine „birreria“ ist nicht, wie der
Name fälschlicherweise suggeriert, nur ein Bier-
lokal, hier werden auch Speisen gereicht. Eine
„enoteca“ ist ein Weinlokal oder eine Weinpro-
bierstube mit meist großer Auswahl an Weinen
und kleinen Snacks. Mit „tavola calda“ bezeich-
net man preiswerte, einfache Speisen, meist auch
zum Mitnehmen.
Eine typisch italienische Speisefolge ist: Vor-
speise, Pasta, Hauptgericht, Käsegang, Dessert,
Digestif und Kaffee. In ein Speiserestaurant geht
man am Abend ab ca. 19.30 Uhr, besser erst
20 Uhr, will man nicht alleine im Lokal sitzen.
Bei der Rechnung („il conto“) werden ca. 10 %
Bedienungsgeld und ein Gedeckzuschlag
(„coperto“) hinzugerechnet. Das „coperto“ kann
je nach Lokal zwischen 0,50 € und 3 € betragen.
Trinkgeld (5-10 %) wird auf jeden Fall erwartet,
dies legt man diskret auf den Tisch, wenn man
geht. Na, dann guten Appetit!
Übrigens: In ganz Italien besteht in allen Gast-
stätten striktes Rauchverbot, was auch folgsam
eingehalten wird. Bei Nichtbeachten des Rauch-
verbots drohen dem Wirt nämlich drakonische
Strafen.
Am besten man nimmt sich etwas Zeit und lässt sich von der gu-
ten Beschilderung zu den kleinen Sehenswürdigkeiten und den Aus-
sichtspunkten von Cetona leiten. An der breiten Piazza Garibaldi fin-
det am Freitag ein Wochenmarkt statt.
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