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V Parkplatz,
Sticciano Scalo
(s. S. 161)
Weiter auf der SS73 fährt man durch eine wunderschöne Pinienal-
lee nach Sticciano Scalo. Hier kann man auf dem Parkplatz über-
nachten.
Von Braccagni lohnt sch ein Abstecher zu den etruskischen Ausgra-
bungen von Vetulónia. Die Straße ist zwar schmal und kurvig, aber
gut zu befahren. Bei den Ausgrabungen sind nur wenige Parkplätze
entlang der Straße vorhanden.
Reste der ehemals be-
deutenden etruskischen
Stadt Vetulónia
ABSTECHER NACH VETULÓNIA (hin und zurück 25 km)
Am Rande des malerisch auf einem Hügel
liegenden Ortes wurden einige etruskische
Gräber und Wohnviertel freigelegt. Am Orts-
eingang stößt man auf die im Jahre 1893
entdeckten Grundmauern von Atriumhäu-
sern und auf der anderen Straßenseite auf
Reste der sogenannten „Zyklopenmauer“.
Ob es sich tatsächlich um die Stadtmauer
oder um eine Stützmauer gegen Erdrutsche
handelt, ist wissenschaftlich nicht geklärt.
Öffnungszeiten der antiken Stadt sind täg-
lich von 10.10 bis 18.50 Uhr, der Eintritt ist
frei.
Die Etrusker
Namensgeber für die Toscana war das Volk der
Etrusker, deren lateinischer Name Etrusci oder
Tusci lautet. Von ihrem griechischen Namen,
Tyrrhenoi, wurde auch die Bezeichnung für das
Thyrrhenische Meer abgeleitet, das zwischen
der Südwestküste Italiens, Sardinien und Si-
zilien liegt. Über die Herkunft des Volkes gibt
es verschiedene Theorien: Laut Herodot, einem
antiken griechischen Völkerkundler, stammen
die Etrusker aus Lydien in Kleinasien, einem Teil
der heutigen Türkei. Daneben besteht die auto-
chthone Theorie („autochthon“ ist altgriechisch
und bedeutet „einheimisch“ oder „eingeboren“),
derzufolge die Etrusker von der eiszeitlichen
Urbevölkerung des Apennins abstammen. Auch
eine Mischtheorie wird diskutiert.
Zwischen dem 8. und dem 1. Jh. v. Chr. be-
völkerten die Etrusker die heutigen Regionen
Toscana, Umbrien und Latium und entwickelten
sich schon bald zu einem beherrschenden See-
fahrervolk, dessen Blütezeit im 6. Jh. v. Chr.
war. Angeblich gründeten sie um 650 v. Chr.
Rom, das bis 510 v. Chr. von etruskischen
Königen regiert wurde. Politisch waren die
Etrusker in mehrere Stadtstaaten gegliedert,
ihr Einflussbereich weitete sich im Norden bis
in die Poebene, im Süden bis nach Kampagnien
aus. Zentren etruskischer Kultur waren vor
allem Vetulónia, Roselle, Populónia, Cortona,
Arezzo, Perugia und Chiusi. Mit der Niederla-
ge gegen Syrakus in der Seeschlacht von Kyme
476 v. Chr. wurde der Untergang Etruriens
eingeläutet. Immer mehr etruskische Stadtstaa-
ten wurden von den Römern unterworfen, im
1.Jh. v. Chr. war ganz Etrurien romanisiert. Die
bedeutendsten Sammlungen etruskischer Kultur
findet man im Museo Nazionale Etrusco di Villa
Giulia in Rom und im archäologischen Museum
in Florenz.
 
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