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wurden modernisiert und mit einem
Motor ausgerüstet, wie z.B. der von
Ste-Anne-d'Auray.
kalte Hölle, wenn der Mensch daran
denkt, muss er zittern!“ ein weiterer.
Wurde ein Mensch nun vom Tode
ereilt, so ähnelte sein weiterer Weg
nach den mystischen Vorstellungen
der Bretonen dem in vielen anderen
Kulturen. In der Bretagne, einer vom
Wasser sehr stark geprägten Region
Frankreichs, kommt diesem Element
auch in der Mystik besondere Bedeu-
tung zu. Die Toten gelangen nur nach
einer rituellen Überquerung eines Ge-
wässers (Fluss oder Meer) zum Reich
Ankous auf einer geheimnisvollen Insel.
L'Ankou - Der Tod
Schon immer haben sich die Bewoh-
ner Armorikas besonders intensiv mit
dem Tod auseinandergesetzt.
Der Tod war für die Bretonen nicht
in erster Linie das Ende eines Lebens,
sondern das Zusammentreffen mit
Ankou, der Personifikation des Todes.
Diese übernatürliche Gestalt wird stets
als Skelett mit einer Sichel dargestellt
(z.B. in der Kirche von Lannédern, von
Bulat-Pestivien und in der Kapelle
Sainte Anne de Landivisiau). Ankou er-
scheint in den Erzählungen oft in ein
Leichentuch gehüllt, während er auf
einem knarrenden Karren, dem Karrig
an Ankou, durch die Lande fährt. Das
gruselige Geräusch des nahenden Ge-
fährtes kündigt dann jedesmal das Ab-
leben eines Menschen an.
Die Vertrautheit der Bretonen mit
dem Tod zeigt sich sehr deutlich in der
Errichtung von Gebeinhäusern auf
fast allen Kirchhöfen. Hier wurden die
Knochen Verstorbener aufbewahrt,
die aus Platzgründen nach einigen
Jahren exhumiert werden mussten. So
dienten sie als Reliquien, vor denen
die Frommen meditierten. In Giebel
gemeißelte Sinnsprüche warnten die
Lebenden vor dem Vergessen ihres
Schicksals. „Je vous tue tous - Ich töte
Euch alle!“ ist einer dieser sehr drama-
tisch klingenden Sätze. „Maro han
barn han ifern ien, pa ho soign den e
tle crena - Der Tod, das Gericht, die
Musik und Tänze
In der Bretagne gibt es beides: die fol-
kloristisch-musikalischen Sommerdar-
bietungen für die Touristen und die le-
bendige traditionell geprägte Volks-
musik, die ganzjährig auf Dorffesten
oder großen Familienfeiern gespielt
wird. In der deutschen Sprache ist das
Wort „Volksmusik“ seit einigen Jahr-
zehnten für viele Leute eher negativ
besetzt, und es wird vielleicht mit ei-
nem ironischen Lächeln ausgespro-
chen. Ganz anders in der Bretagne,
wo auch gerade junge Leute aus Freu-
de an der Weiterentwicklung traditio-
neller Musik sich in Gruppen zusam-
menfinden, oft nicht ohne Stolz auf ih-
re keltischen Wurzeln. Sänger wie
Glenmor, Gilles Servat und Alan Stivell
setzen seit den 70er Jahren die Tradi-
tionen der Barden fort und sind heute
europaweit bekannt.
In allen Teilen der Bretagne wird im
Sommer, meist auf dem Dorf oder in
 
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