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Die Schutzheiligen der Städte
Das bretonische Volk machte aus den
religiösen Anführern der im 5. Jh. aus
Britannien eingewanderten Kelten
Schutzheilige der sieben Bistümer: St-
Brieuc, Dol (St-Samson), St-Malo, St-Pol-
de-Léon, Quimper (St-Corentin), Tré-
guier (St-Tugdual), Vannes (St-Patern).
Bis zum 16. Jahrhundert war es für
gläubige Bretonen Pflicht, einmal in
ihrem Leben die Tro Breiz (Tour de
Bretagne), eine besondere Pilgerfahrt
von Kathedrale zu Kathedrale, zu ab-
solvieren. War dies unmöglich, so las-
tete der Fluch auf der Person, den
Weg nach dem Tode dadurch hinter
sich zu bringen, dass der Verstorbene
sich alle sieben Jahre um eine Sarglän-
ge weiter bewegen durfte.
In Paris studierte er 13 Jahre lang Jura,
kehrte dann in die Bretagne zurück
und wurde hier Rechtsanwalt und
Priester. Sein Ruhm stammt u.a. von
seiner Gerechtigkeitsliebe her. Er ver-
teidigte oft die Unterprivilegierten und
erhielt so den Beinamen Avocat des
pauvres (Anwalt der Armen). Nach sei-
nem Tod (1303) wurde er 1347 heilig-
gesprochen.
Heute findet jährlich ein „Pardon
des Pauvres“ in Tréguier statt, bei dem
sich Anwälte aus aller Welt treffen.
Les Fontaines sacrées -
die heiligen Brunnen
Der Brunnenkult ist auf die Druiden
(s.u.) zurückzuführen. Sie rezitierten
vor den Brunnen magische Sprüche,
um z.B. Krankheiten zu heilen oder die
Fruchtbarkeit zu fördern. Brunnen wur-
den als magische Orte angesehen.
Dieser heidnische Kult durfte nach
dem Willen der christlichen Kirche des
Mittelalters nicht fortbestehen. So
wurden die Brunnen unter den Schutz
Heiliger gestellt. Kleine Holz- oder
Granitstatuen des jeweiligen Heiligen
schmückten sie. Viele dieser Statuen
sind heute leider verschwunden. Aber
auch die Kirche gestand einigen dieser
Brunnen noch heilende Kräfte zu, so
gegen Unfruchtbarkeit, Rheuma oder
Kinderkrankheiten, einzelne sogar ge-
gen Tierkrankheiten.
Brunnen sind auch heute noch über-
all in der Bretagne in unterschiedli-
chen Formen zu finden, die meisten
bestehen aus Granit. Allerdings sind
etliche mittlerweile ausgetrocknet und
dienen nur noch als Zierde. Andere
Die Heilige Anne
Kreuzritter brachten den Kult um
Sainte Anne mit in die Bretagne. Das
Prestige der bretonischen Herzogin
Anne de Bretagne (siehe „Geschich-
te“) hat diesen Kult besonders begüns-
tigt. Die auch heute noch berühmtes-
ten Pardons der Bretagne, Pardon de
Ste-Anne-d'Auray und Pardon de Ste-
Anne-la-Palud, wurden ihr gewidmet.
Die Bedeutung dieses Kultes zeigt sich
im Sprichwort: Mort ou vivant, à Sain-
te Anne une fois doit aller tout Breton
(Tot oder lebendig, einmal muss jeder
Bretone zu Sainte Anne).
Der Heilige Yves
Dieser Heilige ist der Schutzpatron
der Juristen, aber auch Tröster der Ar-
men. Er wurde 1253 im Herrensitz von
Kermartin in Minihy-Tréguier geboren.
 
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