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Wirtschaft
Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist
der Tourismus, der besonders die Küs-
tenregionen entscheidend prägt. Über-
all entstanden Hotels (glücklicherweise
in der Höhe meist an die Umgebung
angepasst), Ferienhaussiedlungen und
Campingplätze. Die Gastronomie- und
Sportbranche boomt, wenn auch nur
für wenige Monate im Jahr.
Insbesondere in den Küstenregionen
wird ein kontinuierliches Bevölke-
rungswachstum von jährlich 6 % bis
9 % durch Zuzug aus anderen Gebie-
ten Frankreichs festgestellt. Dies ist da-
rauf zurückzuführen, dass in der Bre-
tagne die sozialen und wirtschaftlichen
Verhältnisse besser sind, als in vielen
anderen Teilen Frankreichs (weniger
Arbeitslosigkeit, weniger Kriminalität,
hoher Freizeitwert). Besonders im Sü-
den, im Bereich Concarneau, Vannes
und Nantes, verwandeln auch immer
mehr Frührentner ihre Ferienhäuser in
Erstwohnsitze.
Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhun-
derts erlebte die Bretagne einen wirt-
schaftlichen Aufschwung, besonders
im Bereich der Landwirtschaft. Die
Felder dieser Region liefern heute
größere Anteile an der französischen
Gesamtversorgung als je zuvor. Auch
innerhalb der Europäischen Union
nimmt die Region eine wesentliche
Rolle ein. Allerdings nicht ohne finan-
zielle Probleme für die Landwirte, wie
zahlreiche Protestbewegungen 1997
und 1998 der bretonischen Bauern auf
den Straßen von Paris gezeigt haben.
Traditionellerweise war die Bretagne
ein Land der Fischerei. Leider muss-
ten gerade in diesem Bereich ent-
scheidende Einschnitte hingenommen
werden. Dies liegt einerseits an ökolo-
gischen Aspekten, wie z.B. der Über-
fischung der Meere, ökologischen Kata-
strophen (Ölverseuchung durch die
„Amoco-Cadiz“ 1978 und die „Erika“ im
November 1999) und andererseits an
zum Teil recht undurchsichtigen Rege-
lungen auf EG-Ebene. In den 1990er
Jahren kam es aus diesem Grund häufi-
ger zu (teilweise militanten) Protesten
der bretonischen Fischer.
Diese Probleme führen zudem zu
stärkerer Abwanderung der jüngeren
Leute, sodass der Fischerei auch Nach-
wuchssorgen beschert sind.
Die Industrie der Bretagne spielt
eher eine Rolle am Rande. Dies ist
wörtlich zu nehmen, siedelten sich
größere Unternehmen (Auto- und Tex-
tilindustrie) doch nur in den östlichen
Gebieten der Region an (bei Rennes).
Bevölkerung
Die heutigen Bretonen stammen von
drei verschiedenen Volksgruppen ab.
Es finden sich hier Nachfahren der Kel-
ten, der Römer und der Gallier. Alle
drei Gruppen haben sich im Laufe der
Jahrhunderte vermischt. Hinzu kom-
men aus den übrigen französischen
Gebieten zugezogene Einwohner.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
wurde die Bretagne von der Zentralre-
gierung recht stiefmütterlich behan-
delt. Hier lebten eben nur „stumpfsin-
nige Bauern“, gerade gut genug für
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