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Flora und Fauna
ne, Mond und Erde dar. Jetzt kommt
es zu gegenseitiger Verstärkung der
Anziehungskräfte, sodass sich der
Sonnen-Flutberg zum Mond-Flutberg
hinzufügt (Springzeit).
In allen diesen Überlegungen wurde
noch nicht berücksichtigt, dass die
Bahn des Mondes um die Erde sowie
auch die der Erde um die Sonne nicht
kreisförmig, sondern ellipsenförmig
verläuft, d.h. die Abstände zwischen
den Himmelskörpern sind nicht kons-
tant. Als Folge davon ergibt sich be-
sonders hohes Springhochwasser
bzw. besonders niedriges Springnied-
rigwasser immer dann, wenn sich die
o.g. Kräfte bei minimalem Abstand der
Himmelskörper maximal addieren.
Dies ist zweimal im Jahr der Fall, etwa
Mitte März und Mitte September. In
Frankreich spricht man dann von einer
Grande Marée . Die letzte Rekord-
Marée war am 9./10. März 1993 mit
Koeffizient 119. Am Mont St-Michel
änderte sich der Wasserstand inner-
halb von 6 Stunden um 13,40 m. Dies
entspricht einem Mittelwert von fast
4 cm/Minute. Allerdings ändert sich
der Wasserstand nicht gleichmäßig
(nicht linear).
Die Änderungsrate beginnt in der
ersten Stunde nach Hoch- oder Nied-
rigwasser sehr gering und erreicht ihr
Maximum etwa bei halbem Tidenhub,
d.h. also etwa 3 Stunden nach Hoch-
oder Niedrigwasser. Entsprechend ist
die gezeitenbedingte Strömung dann
ebenfalls maximal. Dies kann z.B. zwi-
schen Inseln oder in Flussmündungen
dazu führen, dass Schiffsverkehr ge-
gen den Tidenstrom unmöglich wird.
Flora
Die Natur ist in der Bretagne stark
durch das rauhe Klima geprägt, inter-
essanterweise aber nicht eintönig und
artenarm. Grundzüge des bretoni-
schen Klimas sind eben nicht nur rau-
he, kalte Winde und Regen, sondern
der Golfstrom übt ebenso massiven
Einfluss aus.
Im Bereich der Pflanzenwelt wird
dies besonders deutlich. Natürlich sind
wie überall auf unserem Planeten die
paradiesischen Zeiten längst vorbei.
Auch die Wälder der Bretagne, in de-
nen einst Obélix nach Wildschweinen
jagte, gehören der Vergangenheit an,
aber nach wie vor zeigt die Flora
Westfrankreichs Interessantes.
Wälder sind nur noch in Ansätzen
vorhanden, auch der sagenumwobene
Wald von Paimpont musste im soge-
nannten Jahrhundertorkan 1987 er-
heblich Federn lassen. Trotzdem gibt
es hier und in einigen Bereichen des
Parc Régional d'Armorique die einzi-
gen verbliebenen zusammenhängen-
den Waldgebiete der Region. Eichen
(Quercus spp.), Rotbuchen (Fagus syl-
vatica), Ahorn (Acer spp.), Eschen (Fra-
xinus excelsior) und Kastanien (Aes-
culus hippocastanum) bestimmen das
Bild dieser Wälder. Besonders prächti-
ge Baumexemplare findet man natür-
lich fast immer entlang der Zufahrten
zu Schlössern oder in deren Parkan-
lagen.
Halbparasitisch lebt ein Relikt aus
Astérix' Zeiten, die Mistel (Viscum al-
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