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Herbot, die nach dem Heiligen be-
nannt ist, auf dessen Einsiedelei die
Grundmauern stehen. Historisch er-
langte die Kapelle 1509 dadurch Be-
deutung, dass Anne de Bretagne fest-
setzte, hier wöchentlich zwei Messen
lesen zu lassen. Auch architektonisch
hat das Gebäude einiges zu bieten.
Durch die Hanglage ergibt sich ein
Nord-Süd-Gefälle von 4 m und ein
Ost-West-Gefälle von 2 m, sodass der
Chor in Richtung Sonnenaufgang, der
Glockenturm hingegen in Richtung
Sonnenuntergang liegt. Vom mächti-
gen viereckigen Turm fehlt mittlerwei-
le die Spitze. Im Inneren der Vorhalle
befinden sich Apostelfiguren mit je-
weils unterschiedlich gestalteten Bär-
ten, Saint Jacques steht auf einer Mu-
schel, da Saint Herbot eine Pilgerreise
nach Santiago de Compostela mach-
te. Der Chor zeigt eine herrlich ge-
schnitzte Chorschranke im Renais-
sancestil, hinter der sich Steintische
befinden, auf die die Kirchgänger
Schwanzhaare ihrer Rinder legten,
weil Saint Herbot der Schutzheilige
des Hornviehs war.
Von St-Herbot aus besteht nun die
Möglichkeit, über die D 14 weiter
nach Huelgoat zu fahren oder über
die kleine Verbindungsstraße in Rich-
tung Westen (Le Rusquec Couzanet),
vorbei am Aussichtspunkt Site de Mar-
doul bei Kermarc, zur D 36 zu gelan-
gen. Die D 36 führt von Loqueffret
nach Brennilis.
barmungslos aufeinander. Neben den
Menhiren der Umgebung, einer hüb-
schen Kirche aus dem 15. Jh. mit
schön bemalten Fenstern und einigen
Felsen, die scheinbar völlig willkürlich
im Kirchhof liegen, steht hier auch das
Centrale nucléaire de Saint-Michel, das
älteste AKW Frankreichs, welches von
1966 bis 1987 am Netz hing, dann
aber wegen Unwirtschaftlichkeit abge-
schaltet wurde.
Biegt man am nördlichen Ortsaus-
gang rechts ab, erreicht man kurz dar-
auf den Dolmen Ti ar boudiged, auch
„La Maison des Fées“ genannt. Zu-
nächst fällt nur ein netter Park mit
Picknickplatz auf. Um 3000 v. Chr.
wurde hier ein Bauwerk, das den
Übergang zwischen einem Gangdol-
men und einer Allée couverte darstellt,
errichtet. Die Außenmaße sind mit
17 m mal 3,50 m recht eindrucksvoll.
Außer einigen Keramikstücken und
Pfeilspitzen wurden keine größeren
Funde gemacht. Im Inneren ist das Bau-
werk 13,40 m lang, zunächst nur 1 m
breit, vergrößert sich dann aber bis auf
2,80 m Breite im hinteren Bereich. Be-
merkenswert ist in der Kammermitte
eine Stützplatte, die möglicherweise
ein Äquivalent zu den Platten im Inne-
ren von Gangdolmen darstellt.
In Brennilis wird auch mit großem
Aufwand für die Expo du Youdig, das
Ancient Village, geworben. Ob sich
der Besuch der Modellausstellung
zum Handwerk und bäuerlichen Le-
ben der Region auf engstem Raum
lohnt, muss jeder selbst entscheiden.
Eintritt: 5 . Die Ausstellung ist ganz-
tägig geöffnet, Tel. 02.98.99.62.36.
Brennilis Ü XII/B2
In Brennilis und Umgebung prallen
Neolithikum, Mittelalter und 20. Jh. er-
 
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