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St-Brieuc, Loudéac, Vannes zurückge-
drängt.
Weitere Gründe für das Zurück-
drängen des Bretonischen und damit
auch für dessen zurückgehenden Ge-
brauch waren die Angliederung der
Bretagne an Frankreich im 15. Jahr-
hundert und später die Französische
Revolution.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert
wurde die Grundschulpflicht von der
Zentralregierung eingeführt. Um mög-
lichst treue Bürger zu „produzieren“,
sollten alle Kinder rasch die National-
sprache Französisch erlernen. Drako-
nische Maßnahmen untermauerten
dies; so wurden sogar Kinder hart be-
straft, wenn sie sich in den Pausen bre-
tonisch unterhielten.
Seit der Ära de Gaulle und der damit
einsetzenden Regionalisierung erlebte
auch das Bretonische eine Renais-
sance. Dies wurde von der Associa-
tion DIWAN (Keim), die 1977 eine
schwerpunktmäßig mit bretonischer
Sprache arbeitende Vorschule (Ecole
Maternelle) ins Leben rief, unterstützt.
Heute gibt es im Département Finistè-
re in jeder Stadt und in den anderen
Départements zahlreiche Schulen, in
denen neben Englisch, Deutsch oder
Spanisch auch Bretonisch als Unter-
richtsfach angeboten wird. An der
Universität Rennes wurde ein Lehr-
stuhl für Keltisch eingerichtet.
Heute sprechen etwa 600.000 Men-
schen bretonisch. Zur Wiederbele-
bung der Sprache tragen sowohl
Bücher als auch Zeitschriften, Radio-
und Fernsehsendungen bei. Im Abitur
kann in der Bretagne die bretonische
Sprache als zweite „Fremdsprache“ ge-
wählt werden.
Die Rechtschreibung
1821 erschien das „Keltisch-Bretoni-
sche“ Wörterbuch von Le Gonidec ,
dessen Rechtschreibregeln bis 1939
gültig waren, mit Ausnahme der Regi-
on um Vannes. Danach wurde zur Ver-
einheitlichung eine Rechtschreibre-
form (reizhskrivadur peurunvan) durch-
geführt. Zu dem bei Vannes üblichen
„H“ fügte man im Zuge dieser Reform
das sonst verbreitete „Z“ hinzu. Da-
durch wurde der Name der Bretagne
vom „Breiz“ zum „Breizh“, auf PKW's
heute als BZH-Aufkleber sehr ver-
breitet. Diese „ZH“-Schreibweise
wurde von der sprachwissenschaftli-
chen Fakultät der Universität Rennes
akzeptiert.
Ausspracheunterschiede
zum Französischen
Das Bretonische wird meist so aus-
gesprochen, wie es geschrieben wird.
Die Betonung liegt auf der vorletzten
Silbe.
e
wird e oder ä ausgesprochen,
bekommt aber keinen Akzent
f
zwischen f und w
g
immer wie das deutsche g
h
wird gesprochen
c'h
wie das deutsche ch
s
scharfes s
w
wird je nach Region u , ü oder
w ausgesprochen
 
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