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noch etwa eine Fläche von knapp
2000 ha zur Salzgewinnung genutzt,
die jährlich ca. 10.000 t Salz abwirft.
Direkt an der Küste begegnen dem
Besucher zwei sehr extreme Küstenfor-
men, die Klippen von Le Croisic und
der Pointe de Penchateau und der kilo-
meterlange Sandstrand bei La Baule.
Die zerklüfteten Klippen sind die ur-
sprünglichere Küstenformation, die
aber 1779 von einem gewaltigen Sturm
verändert wurde. Der Wind trug Loire-
Sand mit sich, der den gesamten Ort
Escoublac weitgehend verschüttete.
Die Einwohner legten den Ort einige
Kilometer entfernt landeinwärts neu an.
Zum Schutz vor neuerlichen Verschüt-
tungen pflanzten sie eine Reihe von Na-
delhölzern, die heute den Liebeswald
(Bois d'Amour) von La Baule bilden.
Innerhalb der Altstadt bestimmen
schmale Gässchen, malerische Häuser
und Geschäfte mit allerlei Auswahl das
Bild. Tourismus wird hier großge-
schrieben, zumal er in immer stärke-
rem Maße zum bestimmenden Wirt-
schaftsfaktor wird. Die Nachbarschaft
zu den touristisch erschlossenen Küs-
tenorten, wie La Baule und Le Croisic,
ermöglicht es Guérande aufgrund der
langen (Salz-)Geschichte, wieder zu
einem bedeutenden Ort aufzusteigen.
Und in diesem Sinne wird einiges ge-
tan. Angefangen von knappen Park-
plätzen innerhalb der Stadtmauer und
damit recht geringem PKW-Aufkom-
men, über restaurierte Fassaden, hüb-
sche Hinweisschilder, romantische
Restaurants und Cafés, Geschäfte mit
Bretagne-typischen Artikeln bis hin zu
wandernden Musikanten reicht das
Ambiente der Altstadt.
Fast im Zentrum befindet sich die
Stiftskirche St-Aubin (Collégiale St-Au-
bin), die hier im 12. bis 16. Jh. erbaut
wurde. Die lange Bauzeit bedingte un-
terschiedlichste Stile, die ein interessan-
tes Sammelsurium abgeben. So findet
sich im Chor aus dem 15. Jh. ein Bunt-
glasfenster aus dem 18. Jh. mit dem
Motiv der Himmelfahrt. Beeindruckend
sind die Kapitelle, auf denen neben Or-
namenten auch einige kleine Teufel da-
bei sind, Menschen in der Hölle zu
malträtieren. In der Kapelle ist ein Sar-
kophag aus dem 6. Jh. aufgebahrt, der
hier gefunden wurde. In der Kirche fin-
den im Juli/August regelmäßig Führun-
gen statt (Tel. 02.40.24.90.68). Im
Sommer werden freitags um 21.30
Uhr Orgelkonzerte organisiert ca. 7 .
Guérande
Ü XXII/A-B1
Inmitten der Salzgärten liegt dieses
Städtchen, dessen bretonischer Name
„weißes Land“ schon auf diesen wich-
tigen Wirtschaftszweig hinweist. Die
etwa 8500 Einwohner leben wohl-
behütet von der auch heute noch die
gesamte Altstadt umgebenden Stadt-
mauer. Die Remparts (Stadtmauer)
aus dem 15. Jh., vor der z.T. noch der
Wassergraben erhalten ist, besitzt
sechs Türme und vier Tore. Im 18. Jh.
wurden auf Wunsch des Herzogs
große Teile der Wassergräben zuge-
schüttet, um eine Straße anzulegen, die
den Grundstock für die heutigen Fahr-
bahnen rund um die Altstadt bildete.
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