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Carnac das Zentrum der europaweit
verbreiteten Megalith-Kultur lag.
liegt der mit 20 m Länge und 350 t
Gewicht größte bekannte Menhir
des Neolithikums heute am Boden.
Auf dem größten Mittelteil kann man
bei tiefstehender Sonne die Gravur
eines Pfluges (Hache-Charrue) erken-
nen. Es wird angenommen, dass der
Menhir schon im Neolithikum, ver-
mutlich gegen 3000 v. Chr., im Rah-
men eines kulturellen Umbruches be-
wusst umgestürzt wurde. Archäolo-
gen konnten 1984 zeigen, dass ein
anderer Menhir im Neolithikum zer-
schlagen und für den Bau dreier ver-
schiedener Dolmen in dieser Region
weiter verwendet wurde.
Die Frage nach der Bedeutung die-
ses gewaltigen Menhirs, der vermut-
lich über mehrere Kilometer von Qui-
beron hierher transportiert wurde,
bleibt bis heute unbeantwortet. Die
Deutung, er sei als navigatorisch wich-
tiger Peilpunkt für die megalithischen
Seefahrer zur Ansteuerung der strö-
mungsreichen Einfahrt in den Golfe du
Morbihan aufgerichtet worden, er-
scheint ebenso fragwürdig wie die Be-
hauptung, es handele sich um das
Zentrum eines astronomischen Peil-
systems. Im optisch überschaubaren
Radius um Locmariaquer stehen oder
standen Hunderte von Menhiren, mit
denen eine Peillinie zum großen Men-
hir hätte gezogen werden können.
Mehr als 95 % dieser möglichen Ver-
bindungslinien weisen keinen Zusam-
menhang zu besonderen Sonnenstän-
den (Frühjahrs- und Herbstäquinoc-
tien, Winter- und Sommersonnenwen-
de) auf. Die verbleibenden 5 % er-
scheinen eher zufällig passend.
3
Sehenswertes
Dolmen du Mané Lud. Etwa 1 km vor
dem Ortseingang rechts abbiegen.
Über einen Fußweg (50 m) gelangt
man zum stark von Erosion und Men-
schenhand veränderten Tumulus. Der
Dolmen ragt mit seiner Deckplatte nur
knapp aus der grasbedeckten Ober-
fläche heraus. Direkt daneben steht
ein kleines Bauernhaus. Auf dem hin-
tersten Tragestein des Dolmen erkennt
man eine Gravur, die möglicherweise
zwei Brüste als Fruchtbarkeitssymbol
darstellt. Es gibt keine Führungen, der
Eintritt ist frei.
Ausgrabungsgebiet der SAGEMOR.
Hinweisschild „Site Mégalithique“. Die
Zufahrt führt nördlich des Ortes über
die D 781, von hier aus rechts ab, der
Beschilderung folgen.
Im Wesentlichen handelt es sich um
drei archäologische Objekte, den
Grand Menhir Brisé, Table des Mar-
chand und Tumulus Er-Grah.
Das gesamte Grabungsgebiet ist seit
Kurzem eingezäunt und nur noch
durch ein sogenanntes Informations-
zentrum (in dem sich auch die Kasse
befindet) zu betreten. Im August 1992
detonierte hier an der Kasse nachts ei-
ne kleine Bombe, die vermutlich von
Dorfbewohnern aus Locmariaquer ge-
zündet worden war, um gegen die Ein-
zäunung und Vermarktung ihrer Me-
galithen zu protestieren.
Le Grand Menhir Brisé (bret. Men-
er-grah = der Feenstein). Viergeteilt
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