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gungsmauer umgebenes Castrum, das sich
in der Folgezeit immer weiter ausdehnte.
Im 5. Jahrhundert gründete Saint Patern ,
ein Mönch der Abtei von St-Gildas-de-Rhuys,
in Vannes eines der sieben Bistümer der
Bretagne.
Im 6. Jahrhundert diente Vannes dem bre-
tonischen Führer Waroch als Hauptstadt sei-
nes Reiches.
Im 9. Jahrhundert wurde Nominoë, ein
Bretone einfacher Herkunft, von Karl dem
Großen zum Grafen von Vannes ernannt,
826 von Louis le Pieux (Ludwig der Fromme)
zum Herzog der Bretagne. Unter seiner
Herrschaft wurde die Bretagne zu einem un-
abhängigen Herzogtum. 851 gründete sein
Sohn Erispoë ein bretonisches Reich, er
selbst wurde König. Das Reich wurde von
Vannes aus regiert und konnte in seinen
Grenzen bis zur französischen Revolution be-
stehen.
Zu Beginn des 10. Jahrhunderts brand-
schatzten die Normannen die Stadt. Den
Bretonen gelang es jedoch rasch, Vannes
wieder aufzubauen und der Hafenstadt zu
neuer Blüte zu verhelfen.
Im 12./13. Jahrhundert residierten hier die
Herzöge der Bretagne.
Während der Ära von Anne de Bretagne ,
die durch ihre Ehe mit den französischen Köni-
gen Charles VIII. und Louis XII. selbst Königin
von Frankreich wurde, blieb das Herzogtum
trotzdem unabhängig. Erst ihre Tochter Clau-
de konnte 1532 dem Druck ihres Mannes,
François I. , nicht mehr standhalten und über-
trug die Bretagne an das französische Reich.
Die Stadt entwickelte sich im 16. und 17.
Jahrhundert vor allem, nachdem Louis XIV.
das bretonische Parlament nach der „Revol-
te des Stempelpapiers“ (1675) hierher ins Exil
schickte.
Die Verlandung des Hafens und der Bau
der Hafenanlagen von Lorient bedeuteten ei-
ne ernste Gefahr für den Handelsort Vannes.
Bedeutung erlangte die Stadt erst wieder
zum Ende des 18. Jahrhunderts, als sie zum
Hauptort (chef-lieu) des Départements Mor-
bihan wurde. Zur gleichen Zeit kam es we-
gen den Massenhinrichtungen während der
Revolution und der Landung der Royalisten
an der Südküste (1795) zu Unruhen.
Im 19. Jahrhundert verfiel der Hafen Van-
nes, allerdings führte die Anbindung an die
Eisenbahnlinie Paris - Quimper zur Moderni-
sierung.
Heute ist die Stadt, die etwa 45.500 Ein-
wohner zählt, Präfektur des Départements
Morbihan.
3
Sehenswertes
Die Besichtigung der Altstadt erfolgt
am besten zu Fuß, am Hafen, vom Pla-
ce Gambetta aus. Der halbkreisförmi-
ge Platz ist von Gebäuden aus dem
19. Jahrhundert umgeben, die sich zu
beiden Seiten an das alte Stadttor Por-
te St-Vincent anschließen. Das Tor mit
seinen Säulen, Bögen und Nischen
stammt aus dem Jahr 1704. Es wurde
auf der ehemaligen Stadtmauer aus
dem 14. bis 16. Jahrhundert errichtet.
Am Kopf des Torbogens wurden die
Wappen von Vannes Ende des 19.
Jahrhunderts eingemeißelt. In der Mit-
telnische befindet sich eine Statue des
Dominikaners Vincent Ferrier , der hier
im 15. Jahrhundert starb.
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