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insgesamt drei Quadrilatères zu fin-
den; hingegen nur die eine runde An-
ordnung von Le Ménec. Der Quadri-
latère du Manio wurde im 19. Jahrhun-
dert unter der Anleitung des archäolo-
gisch interessierten Bürgermeisters
restauriert, da ca. ¾ aller Steine umge-
fallen waren. Leider war das Wunsch-
denken des Restaurators größer als
sein Bemühen um eine originalge-
treue Rekonstruktion. Dies führte da-
zu, dass zwar heute die Diagonalen
des Vierecks exakt in Richtung der
Frühlings- und Herbst-Tagundnacht-
gleichen (Äquinoktien) zeigen, dies
aber vor der Restaurierung nicht so
genau der Fall war, wie neuere Gra-
bungen ergaben. Ähnliches gilt auch
für den Quadrilatère von Crucuno auf
halbem Weg zwischen Plouharnel und
Erdeven unweit der N 781.
Ebenfalls zu Fuß sind die Aligne-
ments de Kerlescan zu erreichen. Die
13 von Nordost nach Südwest verlau-
fenden Steinreihen sind 880 m lang
und bestehen aus 594 Menhiren, da-
von 39 in einer halbkreisförmigen Be-
grenzung im Südwesten. Der Fuß-
marsch lohnt sich aber vor allem we-
gen des einzigartigen Cromlec'hs
nördlich der Steinreihen. Ein aus 43
Menhiren bestehender, 277 m umfas-
sender Steinkreis hält den europäi-
schen Cromlec'h-Größenrekord. Aller-
dings fehlen im Osten viele Steine.
Auch hier gilt, wie in Kermario, dass
der nebenanliegende Dolmen unge-
fähr 1000 Jahre vor den Menhiren er-
richtet wurde.
Tumulus von Kercado. Bei den Ali-
gnements de Kermario östlich des
Teichs von Kerloquet rechts in Rich-
tung Château de Kercado abbiegen.
Vom Château aus führt ein Fußweg
zum Tumulus, dem ältesten bekannten
Grabhügel des Morbihan. Die Unter-
suchung von Tongefäßen ermöglichte
eine relativ genaue Datierung auf ca.
4700 v. Chr.
Der ca. 3,5 m hohe, kreisrunde Hü-
gel mit 30 m Durchmesser bedeckt ei-
nen Dolmen mit den Innenmaßen von
2,9 m Länge, 3,2 m Breite und 2,5 m
Höhe. Der durch seine Grabungen im
Raum Carnac bekannt gewordene
Historiker und Archäologe Z. Le Rou-
zic konnte hier neben menschlichen
Skelettresten, Töpferwaren, Pfeilspit-
zen, polierte Steinbeile sowie eine
sehr schöne Halskette ausgraben (zu
sehen im Museum von Carnac, Saal 2,
Vitrine 5). Sehr ungewöhnlich für Tu-
muli ist der Menhir auf dem höchsten
Punkt des Hügels. Rings um Carnac
gibt es eine große Zahl weiterer Dol-
men oder einzeln stehender Menhire.
Musée J. Miln - Z. Le Rouzic (Mu-
sée de la Préhistoire). Der schotti-
sche Archäologe James Miln begann
Mitte des 19. Jh. mit Ausgrabungen
und Messungen in Carnac und Umge-
bung. Als Gehilfen engagierte er den
einheimischen Historiker Zacharie Le
Rouzic . Ihre erstaunlichen Funde führ-
ten gegen Ende des 19. Jh. zur Grün-
dung des ersten archäologischen Mu-
seums. 1985 wurde es nach mehrjähri-
ger Umgestaltung als Musée J. Miln -
Z. Le Rouzic neu eingeweiht. Mitten
im Zentrum Carnacs beherbergt es
die reichhaltigste Sammlung an mega-
lithischen Funden der Welt. Hinsicht-
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