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Quiberon nicht zuletzt durch die Kur-
einrichtungen des Zentrums für Tha-
lassotherapie, in dem die gesundheits-
fördernden Wirkungen des Seewas-
sers besondere Anwendung finden.
Quiberon-Centre ist ein durch zahl-
reiche Geschäfte im Zentrum gepräg-
ter Ort. Modeboutiquen, Wassersport-
ausrüster, Musikläden, Friseure, Lebens-
mittel-, Souvenir- und Fotogeschäfte,
kurz, alles ist hier zu finden. Im Sommer
stören allerdings die vielen Autos beim
Einkaufsbummel. Die relativ moderne
Architektur lässt kaum vermuten, dass
man sich in der Bretagne befindet.
Auch Port-Maria, der Fährhafen
südlich des Zentrums, ist nicht gerade
ein Ort für Ruhe suchende Urlauber.
Lange Autokolonnen warten im Juli
und August darauf, auf eine der zahl-
reichen Belle-Ile-Fähren (13 Passagen
täglich) verladen zu werden. Der Ha-
fen wird ebenfalls von mittelgroßen Fi-
scherbooten angelaufen. Segelboote
und Yachten hingegen sind hier nicht
gern gesehen, denn der professionelle
Schiffsverkehr würde zu sehr behindert.
Um die Wende vom 19. zum 20.
Jahrhundert war Port-Maria einer der
größten Umschlagplätze für Sardi-
nen. Die im 19. Jh. gegründete Fisch-
konservenfabrik „La Quiberonnaise“
im Ortszentrum war in ganz Frank-
reich für ihre Sardinenkonserven be-
kannt. Die Firma wurde in den 1980er
Jahren unter dem geänderten Namen
„La Belle-Iloise“ neu gegründet. Im
Hafen spielen die Fischer heute aller-
dings nur eine untergeordnete Rolle;
der Fährverkehr nach Belle-Ile, Houat
und Hoedic steht im Vordergrund.
In der Verlängerung der mit Restau-
rants und Hotels dichtbebauten Ha-
fenpromenade beginnt der Grande
Plage, ein etwa 1 km langer und auch
bei Hochwasser immer noch 50 m
breiter Sandstrand, der wie alle ande-
ren Strände in der südlichen Hälfte der
Halbinsel regelmäßig gereinigt wird.
Nein, keine Sorge, Ölverschmutzun-
gen sind hier äußerst selten. Probleme
gibt es hier vielmehr mit dem Müll,
den der Tourismus mit sich bringt.
Östlich des großen Strandes lockert
die Bebauung immer mehr auf. Kleinere
Felskaps wechseln mit schmalen Sand-
buchten ab. In dieser reizvollen Land-
schaft wurde 1964 von Louis Bobet
das Institut für Thalassotherapie ge-
gründet. Am 100 m südlich liegenden
kleinen Strand von Goviro gehören
die teuersten Badeanzüge der Pariser
Haute-Couture zum täglichen Bild.
Über den Boulevard du Conguel er-
reicht man nach einem weiteren Kilo-
meter in Richtung Südosten ein land-
schaftliches Juwel der Halbinsel: die
Pointe de Conguel. Ein Bebauungsver-
bot ermöglichte hier den Erhalt einer
zwar kahlen, aber wegen ihrer Reinheit
wunderschönen Küstenlandschaft mit
Dünen und kleinen Sandstränden zwi-
schen einzelnen Felsvorsprüngen.
Von hier aus sind es nur 14 km hinü-
ber nach Le Palais, dem Haupthafen
von Belle-Ile, und ebensoweit zum Ha-
fen der Insel Houat im Südosten. Die
vielen vorgelagerten kleinen Inseln und
Felsen bilden die geologische Verlänge-
rung von Quiberon und weisen darauf
hin, dass in prähistorischer Zeit Houat
und Hoedic zum Festland gehörten.
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