Travel Reference
In-Depth Information
Ziel, alle erreichbaren Materialien
über die historische französische Küs-
tenfischerei zusammenzutragen und
zu veröffentlichen. Inzwischen ist dar-
aus ein gut florierender Verlag gewor-
den mit den vierteljährlich erscheinen-
den Zeitschriften „Chasse-Marée“ und
„Ar Men“, erstere mit rein maritimem
Bezug, letztere, um die Geschichte
der bäuerlichen Kultur darzustellen (in
jedem Zeitschriftenladen erhältlich).
Doch einigen Mitarbeitern war die
theoretische Behandlung des Themas
nicht genug. Und so entstand die
Idee, in Douarnenez ein Freilichtmuse-
um für restaurierte Holzfischerboote
und andere historisch interessante
Schiffe aufzubauen. Das Ergebnis jah-
relanger Bemühungen kann sich se-
hen lassen: Der alte Flusshafen Port-
Rhu zwischen Douarnenez-Zentrum
und dem wohlhabenderen Ortsteil
Tréboul im Westen wurde zum 1993
eingeweihten größten Museumsha-
fen Europas umgestaltet. Von den ca.
40 an Bojen und Kais liegenden histo-
rischen Booten und Schiffen sind fünf
dem Besucher zugänglich. An Land
wird anhand von weiteren 200 Holz-
booten aus ganz Europa die Schiffs-
bautradition der letzten drei Jahrhun-
derte vor Augen geführt. In langer Res-
taurationsarbeit wurden alte Frachten-
segler, Fischerboote, ein außer Dienst
gestelltes Feuerschiff, ein alter Dampf-
schlepper und andere historisch inter-
essante Boote größtenteils wieder in
seetüchtigen Zustand gebracht.
Neben einem Hafenbesuch an Bord
ist es auch möglich, mit der Sardinen-
schaluppe „Solveig“, der Yawl „Aria-
ne“ oder der Galeasse „Anna-Rosa“
einen Tag auf See zu verbringen.
Nähere Auskünfte dazu im Museums-
büro, Quai du Port-Rhu, Tel. 02.98.92.
65.20, www.port-musee.org.
An Land wird der Eindruck abgerun-
det durch maritime Exponate im Ge-
bäude des Musée du Bateau, Place
de l'Enfer, Tel. 02.98.92.65.20. Das
Haus war im 19. Jahrhundert Teil einer
Sardinen-Konservenfabrik und beher-
bergt heute neben französischen
Holzbooten u.a. auch irische und por-
tugiesische Kleinboote, an denen dar-
gestellt wird, wie ein Holzboot gebaut
ist. Ohnehin bildet die Erklärung des
Bootsbaus den Schwerpunkt der ge-
samten Museumshafenanlage. Und
für besonders hoch motivierte Besu-
cher wird das Angebot gemacht, den
Bootsbau hier selbst zu erlernen. Lang-
fristig beabsichtigt die Museumslei-
tung, hier am Port-Rhu mehrere Aus-
bildungsplätze für Bootsbauer, Segel-
macher, Mastenbauer, Tischler und
Schmiede anzubieten, um so der mari-
timen Tradition ein professionelles
Fundament zu geben. Im Sommer
werden am Kai zwischen Mastenbau-
ern, Seilern und Segelmachern Sardi-
nen gegrillt, Makrelen geräuchert und
Langustinen gekocht.
Der Museumshafen ist täglich von
10 bis 19 Uhr geöffnet. Eintrittspreise:
Es lohnt sich, das Doppelticket für Ha-
fen und Museum zu kaufen; Erwachse-
ne 6,50 ⁄, Kinder 4 ⁄. Nur die Schif-
fe: 4/2,50 und nur das Museum 5/
3 . Die relativ hohen Eintrittspreise
sind angesichts der Breite und Einzig-
artigkeit des Gebotenen angemessen.
Search WWH ::




Custom Search