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men mit 11 weiteren Mönchen im Jah-
re 485 auf der Tibidy gegenüberlie-
genden Halbinsel das Kloster Lan-
dévennec. Das Kloster entwickelte
sich zur Abtei und organisierte die
weitere Christianisierung Armorikas
(was später die Bretagne wurde) nach
irisch-keltischen Klosterregeln. Ludwig
der Fromme veranlasste im Jahre 819,
dass die Ordensregeln der Benedikti-
ner übernommen wurden.
Zu Beginn des 10. Jh. wurde die Ab-
tei von plündernden Normannen nie-
dergebrannt, und die Mönche flohen
in andere Benediktinerklöster Frank-
reichs. Der Verehrungskult um Saint-
Guénolé wurde so auch in das breto-
nische Inland getragen. Landévennec
war vorübergehend aufgegeben, er-
strahlte jedoch im 12. Jh. neu als
romanisches Kloster. Nach einem
wechselhaften Schicksal zwischen bre-
tonischem Erbfolgekrieg, englischen
Plünderungen und Ausräuberungen
der Abtei während der Religionskriege
setzte die französische Revolution
dem klösterlichen Leben ein Ende. Am
21. Mai 1792 wurden die Abteigebäu-
de versteigert. Die Mauern wurden
abgetragen und als Baumaterial z.B.
für die Arkaden am Pouliguen-Markt
in Brest verwendet.
Die von Vegetation zuwuchernde
Ruine diente 150 Jahre lang romanti-
schen Malern als Vorlage, bis im Jahre
1950 schließlich eine junge Benedik-
tinergemeinschaft beschloss, einen
Neuanfang zu wagen. Neben den ro-
manischen und gotischen Gemäuerre-
sten entstand eine neue Abtei, in der
heute ca. 40 Benediktiner leben.
Nach umfangreichen archäologi-
schen Grabungen können die zum Teil
restaurierten Ruinen der ehemaligen
Klostergebäude besichtigt werden.
Speziell die Reste der romanischen
Abteikirche aus dem 11. und 12. Jh.
sind besonders interessant. Der Grund-
riss gleicht dem der Kirchen von St-
Gildas de Rhuys und von Loctudy. Im
südlichen Querschiff, so konnte nach
alten Urkunden rekonstruiert werden,
befand sich in der „Ur-Kirche“ das
Grabmal des Heiligen Guénolé und,
aber dies ist umstritten, des Königs
Gradlon aus der sagenumwobenen
Stadt Ys.
In einem 1990 eingeweihten Mu-
seum wird anhand archäologischer
Funde und geretteter historischer Re-
likte die Entwicklung der Abtei darge-
stellt. Landkarten, Urkunden, Stiche,
Manuskripte, alte Handschriften sind
ebenso ausgestellt wie ein Reliquien-
kreuz aus Elfenbein aus dem 8. Jh. und
ein Holzsarkophag aus dem 9. Jh.
Öffnungszeiten: 1.4. bis 30.6. und
16.9. bis 30.9. 14-18 Uhr (außer sams-
tags). Außerdem vom 1.7. bis 15.9.
10-19 Uhr. Tel. 02.98.27.35.90.
Information i
Office de Tourisme im Sommer unter Tel.
02.98.27.78.46 oder Mairie, Tel. 02.98.27.
72.65, Fax 02.98.27.34.79.
 
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