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Osten der Phare du Stiff alle 20 Sekun-
den mit seinen zwei roten Blitzen, die
24 Seemeilen weit reichen. Erzeugt
werden die Blitze durch eine Optik mit
zwei Linseneinrichtungen, die um eine
ständig leuchtende Lichtquelle rotieren.
Nahe dem Phare du Stiff steht der
1978 erbaute 140 m hohe Radarturm,
von dem die gesamte Schifffahrt im
Radius von 50 Seemeilen überwacht
wird. Eine Besichtigung ist leider nicht
möglich. Hingegen könnten Sie ihre
Überredungskünste bei den Marine-
soldaten am Sémaphore, dem kleine-
ren eckigen Beobachtungsturm, 300 m
südlich des Phare du Stiff, einsetzen,
um von oben einmal über das Meer
und auf einen Radarschirm zu schau-
en. Offiziell darf niemand hoch, aber
es werden Ausnahmen gemacht.
Halbinsel Penn Arlan. Auf der ei-
förmigen Halbinsel im Osten (ca. 4 km
von Lampaul) haben Menschen des
Neolithikums eindrucksvolle Spuren
hinterlassen. Vor etwa 4500 Jahren
wurden hier ähnlich wie z.B. in Carnac
mehrere Menhire in ovaler Form auf-
gestellt, ein Cromlec'h. Zwar ist seine
Bedeutung genauso wie andernorts
unbekannt, doch erscheint gerade an
diesem Ort, direkt an der Ostküste, die
Hypothese des Peilsystems zur Erfas-
sung der wechselnden Richtung des
Sonnenaufganges im Laufe der Jahres-
zeiten als besonders einleuchtend.
In unmittelbarer Nähe des Crom-
lec'hs befindet sich das kleine Gebets-
kreuz Croix de Saint-Paul. Die Inselle-
gende erzählt, dass die Felsbuckel in
der Umgebung angeblich die Kratz-
spuren der Krallen des flüchtenden
Teufels zeigen. Einmal jährlich (am 29.
September) findet eine kleine Insel-
Wallfahrt (Pardon) hierher statt.
Im südlichen Ansatz der Halbinsel
öffnet sich die kleine, bei West- und
Nordwind geschützte Bucht Porz Ar-
lan zwischen den Felsen. Die kleine
Steinmole weist darauf hin, dass hier
früher ein kleiner Hafen war. In der Tat
legte hier die erste reguläre Inselfähre,
die dampfgetriebene „Louise“, 1880
erstmalig an. Bis in die 1930er Jahre
blieb Porz Arlan Fähranlegestelle,
sofern der Wind und die See es er-
laubten.
Vom alten Fähranleger blickt man in
Richtung Südosten zum Kéréon-
Leuchtfeuer mitten in der berüchtigts-
ten Wasserstraße Europas, dem From-
veur. Die Passage zwischen den Felsen
von Molène im Süden und der Süd-
küste von Ouessant zeigt ihren schiffe-
verschlingenden Charakter immer
dann, wenn ein starker Ebbstrom bei
Voll- oder Neumond (Springzeit) ge-
gen einen Südweststurm läuft. Dann
baut sich eine steile Kreuzsee mit
mehr als 15 m hohen Wellen auf.
Selbst große Frachter sind hier im ho-
hen Seegang gesunken. Deshalb ist
seit den 1960er Jahren die Passage für
die Handelsschifffahrt gesperrt.
Lampaul
Der Inselhauptort ist vor allem aus rein
praktischen Gründen von Interesse,
denn hier befinden sich neben den
wenigen Einkaufsmöglichkeiten die
Bank, die Post, das Office de Tourisme
und vier recht bescheidene Hotels.
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