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Aber-Ildut
Ab Argenton wieder auf der D 27
angekommen, ändert sich das Land-
schaftsbild. Zwar behält der Küsten-
raum mit goldgelben Stränden zwi-
schen rotbraunen Felskaps seine Rei-
ze, doch die Bebauung nimmt deut-
lich zu. Parallel zur Straße ziehen sich
auf beiden Seiten Siedlungen und ei-
nige reizlose Campingplätze hin bis
an die Mündung des Aber-Ildut bei
Lanildut. Nur die Halbinsel St-Laurent
bei Porspoder ist einen Zwischenauf-
enthalt wert mit ihren schönen, im Juli
und August aber recht stark besuch-
ten Stränden. Zum kahlen, staubigen
Camping Municipal Les Dunes in Por-
spoder gibt es reizvollere Alternativen
bei Lanildut 6 km südlicher.
Sammlern von Megalithkultur-Fotos
weist ein kleines Schild am linken
Straßenrand südlich von Porspoder
den Weg zu einem Dolmen mit einem
sogenannten Menhir indicateur. Viel-
leicht mit einem Grabstein vergleich-
bar, steht ein etwa 3 m hoher Menhir
ca. 50 m vor einem Dolmen. Warum
unsere Vorfahren vor ca. 5000 Jahren
einige ihrer Dolmen mit einem Men-
hir dekorierten, andere jedoch ohne
Menhir blieben, ist weitgehend unbe-
kannt. Manchmal wird vermutet, es
handle sich um die Kennzeichnung ei-
ner bedeutungsvollen Himmelsrich-
tung wie etwa beispielsweise der
Sonnenaufgangspeilung am 21.6.,
dem Tag der Sommersonnenwende.
Angesichts der Vielfalt andernorts ge-
messener Richtungen zwischen Dol-
men und zugehörigen Menhiren lässt
sich diese These jedoch nicht aufrecht
erhalten.
Ü X/A2
Kennen Sie den Obelisken vom Place
de la Concorde, den Napoléon aus
Luxor nach Paris bringen ließ? Er steht
auf einem Sockel, dessen Granit aus
dem Uferstein des Aber-Ildut stammt.
Der rosarote Granit aus Lanildut,
dem kleinen Fischer- und Yachthafen
an der westlichsten der drei Aber-
Mündungen, gehörte bis in die 60er
Jahre des 20. Jahrhunderts zu den
wichtigsten Wirtschaftsgütern des Or-
tes. Der Abbau wurde inzwischen aus
Kostengründen eingestellt.
Landschaftlich unterscheidet sich
der Aber-Ildut von den beiden ande-
ren Abers kaum: Hinter einer durch
die starken Gezeiten (Tidenhub bis zu
8 m) geprägten felsigen Uferzone be-
ginnt eine landwirtschaftlich genutzte
Hügellandschaft, die hier und dort von
kleinen Wäldchen unterbrochen ist.
Lanildut
Ü X/A2
Lanildut am Nordufer und Brélès am
östlichen Ende des Fjordes sind ruhige,
historisch gewachsene Orte mit zum
Teil sehr alten Granithäusern, deren Er-
bauer ihr Geld im Seehandel verdient
haben. Der Hafen von Lanildut diente
seit dem Mittelalter als Umschlagplatz
für Holz, Granit, Getreide, Wein, Fisch
und Algen. Insbesondere das Anlan-
den der um die Insel Ouessant und
Molène gewonnenen Algen ist nach
wie vor ein wichtiger Arbeitsbereich
im Hafen von Lanildut. Auffällig sind
die pontonähnlichen Algenernteboote
mit ihren Greifbaggern auf dem Vor-
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