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rer zu Allerseelen seine Predigt halten
und natürlich besonders gebührend
an Ankou erinnern.
Die Kirche beeindruckt durch ihre
von der Gotik und Renaissance beein-
flusste Vorhalle und ihre Wölbungen
und Reliefs im Inneren. Auch hier wie-
der zu beiden Seiten der Eingangshal-
le die 12 Apostel. In der Altarwand ist
der mittlere Bereich der Legende um
Miliau gewidmet.
Insgesamt ist die Kirche recht schlicht
gehalten, doch lohnt trotz dieser
Schlichtheit vor allem ein Blick auf den
Taufstein, der auch hier wieder als fast
eigenständige kleine Kapelle erscheint.
Die Kanzel ist an den Ecken mit vier
Sibyllen versehen, mystischen Gestal-
ten, die weissagen können.
bunden. Sie tragen eine Reihe von Ni-
schen mit muschelförmigem Dach.
Unter dem mittleren Giebel sind Gott
und die Jungfrau Maria mit Engeln dar-
gestellt. Der Fries zeigt einen bretoni-
schen Vers, der übersetzt „Heilige Ma-
ria, Du unsere Zuflucht, steh uns bei,
wir flehen zu Dir, Du höchste Fürspre-
cherin der Sünder“ lautet.
Das Beinhaus (1676) stammt von
Jean le Bescond , einem Architekten aus
Carhaix. Monumental zeigt sich dieses
Meisterwerk bretonischer Baukunst.
Lanzettfenster zieren die Apsis. Drei
Glockentürmchen geben zusammen
mit Laternen dem Ganzen eine herrli-
che Silhouette. Über der Tür befindet
sich eine Statue Pol de Léons . Im Fries
der beiden Stockwerke findet sich ei-
ne lateinische Inschrift, deren Überset-
zung lautet: „Oh Sünder, tuet Buße,
solange Ihr noch lebt, denn wir Toten
haben dazu keine Gelegenheit mehr.
Betet für uns Abgeschiedene, denn ei-
nes Tages werdet auch ihr gestorben
sein. Dann ruhet in Frieden. Es ist ein
guter und frommer Gedanke, für die
verstorbenen Gläubigen zu beten. Re-
quiescant in pace. Amen. Nodie mihi,
cras tibi.“
Im Inneren der Kapelle befindet sich
ein Altar mit rotgoldener Retabel. Die
Grablegung von 1702 stammt von
J. Lespaignol.
Der Calvaire aus dem Jahr 1610
zeigt drei Kreuze. Jesus wird von Rei-
tern flankiert, vier Engel fangen das
Blut seiner Wunden mit Kelchen auf.
Auf dem Quader unter den Kreuzen
wird der Leidensweg Jesu in Figuren-
gruppen dargestellt.
Saint-Thégonnec
Ü IX/C3
Der Ort trägt den Namen eines Heili-
gen, der mit dem Heiligen Paulus Au-
relianus, dem Gründer des Bistums Lé-
on, übers Land zog. Nach einer ande-
ren Meinung war Saint Thégonnec ein
Anhänger des Heiligen Guénolé, dem
Abt von Landévennec. Die Bewohner
erzielten ihren Wohlstand durch Pa-
piermühlen, Flachs- und Leinenverar-
beitung und Pferdezucht. Die Begüter-
ten wollten, zumal sie religiös gefestigt
waren, natürlich nicht hinter den
Nachbarorten Guimiliau und Lampaul-
Guimiliau zurückstehen und began-
nen ebenfalls mit dem Bau eines Pfarr-
bezirks.
Der Triumphbogen (1587) besteht
aus vier mächtigen Pfeilern. Die bei-
den mittleren sind durch Arkaden ver-
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