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nung, Tragen des Kreuzes, Jesus stürzt
unter der Last, Kreuzabnahme, Sal-
bung und Grablegung, Auferstehung.
Bei einigen Calvaires findet sich der
Eingang in die Hölle als letzte Szene.
Oft stimmt die dargestellte Abfolge
nicht mit der zeitlichen überein. Dies
ist vermutlich ebenfalls mit künstleri-
scher Freiheit erklärbar, die einige Bild-
hauer dazu bewogen haben mag, be-
stimmte Szenen ausschließlich unter
ästhetischen Gesichtspunkten zu kom-
ponieren.
Inmitten jedes Calvaire ragt das
Kreuz Christi empor. In vielen Fällen
wird es von den zwei Kreuzen der
Schächer (der Begriff stammt aus dem
Althochdeutschen und bedeutet „Räu-
ber“), die mit ihm gekreuzigt wurden,
flankiert.
Reiterfiguren als Symbol der Wäch-
ter oder Frauen stehen dem Kreuz Je-
su nahe. In der Regel folgt dann eine
Szene, in der Maria den Toten in ihren
Armen hält, die Pietà. An einigen Cal-
vaires sind auch Engel dargestellt. Auf
dem großen Sockel des Calvaires, der
von einer Balustrade umgeben ist, sind
dann einzelne Szenen der Leidensge-
schichte dargestellt. An den Ecken fin-
den sich häufig kleine Nischen mit Sta-
tuen der Evangelisten. Ein Altar, der
dem jeweiligen Schutzpatron der Kir-
che geweiht ist, befindet sich am Fuß
des Sockels.
Früher wurde am Calvaire der kirch-
liche Unterricht abgehalten. Der
Dorfpfarrer konnte seine Predigt sehr
plastisch untermauern, indem er bei
bestimmten Stellen auf die entspre-
chende Szene am Calvaire deutete.
risch korrekt, in der Kleidung der dar-
gestellten Epoche gezeigt.
Nun zu den fast immer dargestell-
ten Szenen: Marias Vermählung, Ver-
kündigung, Heimsuchung, Geburt
von Jesus, Anbetung durch die Hirten
und die Heiligen Drei Könige, Taufe,
Einzug in Jerusalem, Abendmahl, Fuß-
waschung, der Ölberg, Judaskuss, Ge-
fangennahme Jesu, Jesus vor Kaiphas
und Herodes, Pilatus wäscht seine
Hände, Geißelung und Dornenkrö-
Der Calvaire von Pleyben
 
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