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Auf Bréhat geht man zu Fuß oder
fährt Rad. Früher gab es hier noch
zahlreiche Pferdefuhrwerke, die aber
zunehmend durch Traktoren ersetzt
werden. Ursprünglich nur für den
landwirtschaftlichen Einsatz herüber-
geholt, dienen sie immer mehr als
PKW-Ersatz, sodass inzwischen Trak-
torbeschränkungen diskutiert werden.
Die Landwirtschaft beschränkt sich
auf Gemüseanbau, der aber auch nur
noch wenige Familien ernähren kann.
Überwiegend wird heute das Geld im
Juli und August mit Vermietung von
Wohnungen oder in anderen Sparten
des Tourismus verdient.
beljaufängern von Paimpol bis zu den
Neufundlandbänken, und es heißt,
dass Kolumbus neben Navigationsun-
terlagen arabischer Astronomen auch
Hinweise auf einen Kontinent im Wes-
ten nutzte, die von einem bretoni-
schen Kapitän stammten, dessen Hei-
mat Bréhat war. Mitte des 19. Jahrhun-
derts ernährten sich etwa 1600 Insel-
bewohner vom Kabeljaufang. Damals
war La Corderie, die tief ins Land ein-
schneidende Bucht am Nordufer der
Südinsel, Heimathafen der 40 Schiffe.
Am Südufer der Bucht führt ein
Wanderweg (Circuit de la Croix de
Maudez) hinauf zur kleinen Chapelle
St-Michel. Der Aufstieg lohnt sich in
erster Linie wegen des schönen Rund-
blicks über das Archipel: Im Westen
und Südwesten die Inseln Crouezen,
Béniguet und Réguenes, dahinter das
Festland der Côte de Granit Rose, im
Osten und Südosten die Inseln Lavrec
und Logodec. Besonders auf Béniguet
schlugen im 17. und 18. Jh. Piraten und
Schmuggler ihre Waren um.
Von der Kapelle führt der Weg im
Westen weiter zum Croix de Maudez,
einem steinernen Kreuz am Ufer, das
zum Schutz der Seefahrer hier im
18. Jh. aufgestellt wurde. Etwa 500
Meter weiter südöstlich erreicht man
ein kleines Gewässer mit Wehr neben
einer Ruine. Das verfallene Gebäude,
die Moulin de Birlot, war einst eine
Gezeitenmühle (moulin à marée) , in
der die Wasserkraft von Ebbe und Flut
zum Mahlen von Korn genutzt wurde.
Im Süden führt der Weg zurück
nach Port-Clos. Wer nach der Insel-
wanderung baden möchte, kann dies
Südinsel
Zentrum der im Vergleich zur kahlen
Nordinsel vegetationsreichen Südinsel
ist Le Bourg mit etwa 50 Häuschen,
die aus dem rosafarbenen Granit ge-
baut wurden, aus dem auch das ge-
samte Archipel besteht. Mannshohe
Hortensien und Agaven zieren die
Vorgärten und geben dem Ort, zu-
sammen mit den alten Platanen auf
dem Dorfplatz, eine fast mediterrane
Atmosphäre.
Die Dorfkirche aus dem 12. Jh. wur-
de im 18. Jh. erweitert und mit einem
sehr originellen Turm verschönert. Se-
henswert sind die Kanzel aus dem
16. Jh., der Altar von 1680 und das Ex-
Voto der Reder-Mor, einem Modell
der letzten besegelten Fregatte der
französischen Marine. Seefahrt war
jahrhundertelang die Haupteinnahme-
quelle der Bréhatins. Bereits im 15. Jh.
fuhren die Söhne der Insel auf den Ka-
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