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Eine ganz besonders wertvolle Reli-
quie der Kirche ist ein Stück Stoff, das
aus dem Gürtel Marias stammen soll.
Ein Schlossherr Quintins hat es angeb-
lich um 1250 von einem Kreuzzug aus
Jerusalem mitgebracht. Die Taufsteine
im Querschiff stammen aus dem
14. Jh. Zeugnis von der Weltoffenheit
des Ortes legen die Weihwasser-
becken ab, deren Schalen aus indone-
sischen Muscheln, genauer Tridacna-
Muscheln, bestehen.
Auf dem Weg vom Kirchenportal
zum Place 1830 führt die Rue Notre-
Dame an der
Fontaine Notre-Dame
de la Porte
vorbei, einem Brunnen aus
dem 15. Jh., von dem heute nur noch
die Bedachung und eine Marienstatue
erhalten sind.
Das Schloss oder richtiger
die
Schlösser
Quintins stammen aus dem
17. und 18. Jh. Beide befinden sich im
selben Park. Diese Bauwerke gehen
auf das 12. Jh. zurück. 1202 wurde
zum ersten Mal ein Schloss in dieser
Gegend erwähnt, das zu dieser Zeit
noch zum Besitz der Familie
von
Penthièvre
gehörte. 1227 wurde aus
Henri de Penthièvre
mit neuem Na-
men
Henri d'Avaugour
, der seinen ge-
samten Besitz dem Bruder
Geoffroy I.
Boterel
vererbte. Mit dieser Erbschaft
entstand das erste unabhängige Lehen
Quintin. Mit dem Aussterben der Bo-
terels ging das Lehen an
Geoffroy du
Perrier
über, einem Neffen der Familie.
Die Herrscher Quintins stellten sich
Ende des 15. Jh. zusammen mit dem
französischen König gegen
François II.,
den Herzog der Bretagne. 1487 wur-
de das Schloss daraufhin angegriffen
und abgebrannt. Zu Anfang des 16. Jh.
konnte es aber wiederaufgebaut wer-
den. Mitte des 16. Jh. kam mit dem
Marquise de Nesle,
Renée de Rieux,
der Protestantismus in die Gegend
von Quintin. Während der folgenden
Glaubenskriege wurde das Schloss
wiederum zerstört. Anfang des 17. Jh.
erhielt Herzog
Henri de la Trémoille
das Lehen. 1638 erwarb dessen
Schwager, der
Marquis de la Moussaye,
das Gebiet und begann 1645 mit dem
Bau des noch heute existierenden
Schlosses. Die ursprünglichen Neben-
gebäude wurden später umgebaut
und erweitert, sodass im 18. Jh. das
zweite Schloss entstand.
Das Schloss verfügt über eine Fächer-
sammlung, Porzellan aus Meißen und
China (über die Compagnie des In-
des), Siegel und Porträts der Ahnen, ei-
ne Urkunden- und Unterschriften-
sammlung und, besonders beeindru-
ckend, einen Granitherd aus dem
18. Jh., einen der letzten Frankreichs.
Öffnungszeiten: 15.3. bis 31.5. 14-17
Uhr, 15.6. bis 15.9. 10.30-12.30 Uhr,
13.30-18 Uhr. Eintritt 5
⁄
, bei Ausstel-
lungen + 3,80
⁄
. Tel. 02.96.74.94.79.
La Roche Longue.
Nahe dem Ort
steht dieser fast 5 m hohe Menhir in
einem Feld. Zu erreichen über die
Avenue du Général de Gaulle, die in
Richtung St-Brieuc führt. Hinter dem
See rechts in die Route de la Roche
Longue abbiegen.
Information
i
Office du Tourisme,
Place 1830 Nr. 6,
22800 Quintin, Tel. 02.96.74.01.51, www.
pays-de-quintin.com.