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einige Monate darauf und hinterließ
eine trauernde, aber sehr junge Wit-
we. Marie-Victoire lernte nach der Hei-
rat von Marie-Antoinette und Louis XVI .
(1770) die Königin kennen und wurde
schließlich ihre Vertraute und Zofe.
Diese Position musste sie teuer bezah-
len, denn 1792 kam es im Verlauf der
Revolutionswirren zu zahlreichen Mor-
den im Umfeld der Königsfamilie, de-
nen auch Marie-Victoire zum Opfer
fiel. Die Überlieferung besagt, dass
der Kopf der Frau unter dem Gegröle
der Menge, aufgespießt auf einer Lan-
ze, durch die Straßen getragen wurde.
Heute geht es hier weniger blutig
zu. Bekannt ist der Ort für Tonverar-
beitung und das Nationalgestüt.
Place Martray. An diesem zentralen
Platz der Stadt stehen einige hübsche
Fachwerkhäuser aus dem 15. und
16. Jh. Beachtenswert ist das Maison
du Bourreau aus dem 15. Jh., das auch
als Haus des Henkers in die Stadtge-
schichte eingegangen ist. Hier lebte
der jeweilige Henker Lamballes. Da
nach Auskunft des Office de Tourisme
auch der Pranger, also ein Teil seiner
Wirkungsstätte, auf dem Platz vor dem
Haus stand, hatte er keinen sehr wei-
ten Weg zur Arbeit.
Im Haus des Henkers befinden sich
heute das Office de Tourisme, das
Musée du Vieux Lamballe und das
Musée Mathurin-Méheut.
Musée du Vieux Lamballe. Das
Volkskundemuseum zeigt Exponate
aus den Töpferwerkstätten des Ortes,
historische Bilder und Fotos sowie
Trachten.
Musée Mathurin-Méheut. Zu Eh-
ren des in Lamballe geborenen Malers
Mathurin Méheut (1882-1958) wurde
diese Ausstellung einiger seiner Werke
ins Leben gerufen. Viele der Bilder
zeigen Szenen aus dem bretonischen
Alltag.
Öffnungszeiten: Beide Museen sind
vom 1.6. bis 30.9. 10-12 Uhr und
14.30-18.30 Uhr geöffnet, der Eintritt
beträgt pro Museum 2,50/1 .
Das Gestüt. Am Place du Champ
de Foire liegt das zweitgrößte französi-
sche Gestüt (Haras National) . Bereits
1825 wurde das Gestüt gegründet,
um Nutztiere zu züchten. Heute wird
nach wie vor gezüchtet und ausgebil-
det. Etwa 100 Hengste stehen dem
Gestüt zur Verfügung, um in der Bre-
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Sehenswertes
Collégiale Notre-Dame. Hoch über
der Stadt ragen die Mauern der Stifts-
kirche auf, deren Anfänge auf das
13. Jh. datieren. Der Turm erinnert eher
an eine Festung denn an ein Gottes-
haus. Nach großen Zerstörungen wur-
de die Kirche immer wieder erneuert,
sodass viele Teile aus dem 16./17. Jh.
stammen. Von hier oben ist die Aus-
sicht über den Ort sehr gut. Öffnungs-
zeiten: Im Juli und August 10-12 und
14-18 Uhr.
Eglise St-Jean. Die Kirche stammt
aus dem 15. Jh. Bemerkenswert ist ihr
achteckiger Turm.
Eglise St-Martin. Bereits im 11. Jahr-
hundert wurde das Gotteshaus errich-
tet, jedoch im 16. Jh. stark umgebaut.
Aus frühester Zeit stammt das hölzer-
ne Vordach über dem Tor.
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