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Dinan
von seinem Vater nicht akzeptiert wur-
de. Er verließ seine Familie und nahm
inkognito an einem Turnier teil, trug ei-
nen großen Sieg davon und gab sich
erst dann zu erkennen. Als tapferer
Streiter wurde er vom Volk und auch
von seinem Vater anerkannt. Seine
Tapferkeit brachte ihm einigen Ruhm
und schließlich den Rang eines Ritters
ein. Mit der Belagerung Dinans durch
englische Truppen Mitte des 14. Jh.
schlug die große Stunde des tapfe-
ren Recken. Nach langandauernden
Kämpfen besiegte er schließlich im
Zweikampf Thomas von Canterbury
und trug damit den Sieg für die bela-
gerte Stadt davon. Sein Ruhm steigerte
sich, bis er schließlich 1370 Oberbe-
fehlshaber (Konnetabel) des französi-
schen Heeres wurde. 1380 fiel er bei
der Schlacht von Châteauneuf-de-Ran-
don. Seine Leiche wurde konserviert,
und die Innereien bestattete man in Le
Puy. In Clermont-Ferrand zeigte sich,
dass die Konservierung nicht gelungen
war. Man trennte Skelett und Muskel-
fleisch voneinander und ließ das
Fleisch in der Kirche des Ortes beiset-
zen. Das Skelett wurde in die Kirche
St-Denis bei Paris überführt, in der
auch die Könige Frankreichs beige-
setzt wurden. Da es sein Wunsch war,
in Dinan bestattet zu werden, wurde
hier für sein Herz ein Grabmal in der
Eglise St-Sauveur errichtet.
Im 15. Jh. wurden die Befestigungs-
anlagen der Stadt mit Türmen und
Mauern ergänzt. Im 17. Jh. ließen sich
hier zahlreiche Ordensgemeinschaf-
ten nieder. Das 18. Jh. schließlich
brachte einen Boom für die Weber.
Ü III/C3
Die mittelalterliche Stadt am Ufer der
Rance hat sich bis in die jüngste Ge-
genwart vieles von ihrem historischen
Charakter erhalten. Es lohnt sich, den
Stadtkern näher zu erkunden, zumal
man auf der Durchreise die Haupt-
straße nimmt, die unmittelbar durch
die Stadt führt. Idealer Ausgangspunkt
für einen Rundgang ist der Place du
Guesclin, auf dem reichlich Parkraum
zur Verfügung steht.
Bereits am Ortseingang weisen
Schilder darauf hin, dass es sich bei
Dinan um eine Ville d'Art et d'Histoire
handelt. Zahlreiche Ateliers, Antiquitä-
tengeschäfte und Kunsthandwerksbe-
triebe haben sich hier niedergelassen.
Umfangreiche Restaurierungsarbeiten
helfen, die alten Fachwerkhäuser zu
erhalten. So wurde Dinan zur bester-
haltenen Stadt der Bretagne.
Dinan blickt auf eine lange Vergan-
genheit zurück. Bereits zur Zeit der rö-
mischen Besatzung hatte die Stadt als
Knotenpunkt zweier Straßen eine gro-
ße Bedeutung. Später (im 11. Jh.) sie-
delten sich hier Benediktiner an. Zu
Beginn des 14. Jh. zogen dann zahlrei-
che Händler und Handwerker hier-
her, die aufgrund der günstigen Lage
der Stadt intensive Handelsbeziehun-
gen mit England und anderen europäi-
schen Staaten entwickelten.
Eine der berühmtesten historischen
Figuren war Bertrand du Guesclin
(1320-1380), der in der Festung La
Motte-Broons geboren wurde. Nach
der Überlieferung hatte er zunächst
ein nicht sehr leichtes Leben, da er
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