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Austern -
Köstlichkeit
in harter Schale
ternzuchten von einer speziellen staatli-
chen Austernzuchtbehörde überwacht
werden (s. Aufkleber auf der Holzkiste).
Unter den Austern wird sowohl nach der
Größe (Nr. 1-4), als auch nach der Art un-
terschieden: Es gibt die Huître creuse
(Crassostrea gigas) , eine Auster mit stark
gewölbter Bodenplatte und leicht gewölb-
tem, stark zerfurchtem Deckel, sowie die
Huître plate (Ostrea edulis) mit fast ebe-
nem Deckel.
Die Huître creuse als Standardauster wird
in verschiedenen Gebieten seit Ende des
19. Jahrhunderts gezüchtet. Ursprünglich
war die Huître plate die typische heimische
Art. 1890 zerstörte eine Krankheit jedoch
fast sämtliche Bestände, die Züchter waren
gezwungen, sich auf eine andere Art umzu-
stellen. Der Zufall kam zu Hilfe. Ein portu-
giesisches Schiff strandete vor der Mün-
dung der Gironde. Die Ladung, portugiesi-
sche Austern, gedieh an der Unglücksstelle
hervorragend. Bis 1970 konnte diese Art
gut kultiviert werden, dann fiel auch sie ei-
ner Seuche zum Opfer. Heute ist die Huître
creuse eine aus Japan importierte Art.
Im Norden ist der kleine Fischerhafen
Cancale eine Austernhochburg, während
im Süden der Golf von Morbihan für seine
hervorragenden Austern bekannt ist. Hin-
gegen wird die teurere Huître plate , in
Austern (huîtres) sind insbesondere bei
Franzosen eine beliebte Vorspeise. Doch
auch immer mehr Menschen anderer Län-
der mit weniger Erfahrung im kulinarischen
Umgang mit Meeresfrüchten finden Ge-
schmack an diesem von einem Hauch Lu-
xus umgebenen Meerestier. Angesichts
der niedrigen Preise (das Dutzend kostet
zwischen 3 und 5 , besondere Arten sind
teurer) kann eigentlich von Luxus keine Re-
de sein.
Früher, als die Transportzeiten ins Inland
noch länger waren und sich deshalb Frisch-
halteprobleme ergaben, sagte man, dass
Austern nur in den Monaten mit einem „r“
im Namen, also September bis April, ver-
zehrt werden sollten. Diese Zeiten sind vor-
bei. Wenn Sie in Frankreich, speziell in der
Bretagne, Austern im Hochsommer ange-
boten bekommen, brauchen Sie hinsicht-
lich der Frische nichts zu befürchten. Ange-
sichts der Konkurrenz in einem Land wie
der Bretagne, kann kein Austernzüchter
(ostréiculteur) bestehen, der schlechte Wa-
re anbietet. Hinzu kommt, dass die Aus-
sches Treiben. Bei Ebbe ragen die Aus-
ternbänke aus dem Wasser.
Eglise St-Méen. Die aus dem 19. Jh.
stammende Kirche besitzt einen Turm
mit einer Aussichtsplattform, die über
189 Stufen erreicht werden kann. Von
oben ergibt sich dann ein herrlicher
Blick über die Bucht und das Umland.
Musée des Arts et Traditions popu-
laires. Das Heimatmuseum des Ortes
zeigt alle Aspekte der Fischerei und
natürlich der Austernzucht. Besonders
reizvoll ist die Ausstellung alter Fang-
geräte und Boote, z.B. auch der Bisqui-
nes, des ursprünglichen Cancaler Aus-
ternfischerbootes. 1973 gründete sich
ein Verein „Les Amis des Bisquines et
du vieux Cancale“, der sich der Tradi-
tion verpflichtet fühlt. 1984 gedieh der
Plan, ein altes Boot nachzubauen, die
Pläne stammten von der „La Perle“
(1905 gebaut). 1985 bis 1987 wurde
gezimmert, im April war dann der Sta-
pellauf der „Cancalaise“.
Öffnungszeiten: Im Juli und August
täglich außer Montag nachmittags 10-
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