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La Guerche-
de-Bretagne
samten Ostbretagne zusammen, um
neben Gemüse, Fleisch, Obst und
Fisch auch lebende Tiere, wie Schwei-
ne, Schafe, Hühner, Enten, oder Textili-
en, Gewürze, kunsthandwerkliche Er-
zeugnisse, Haushaltswaren, ja sogar
Autoteile anzubieten. Um dem Käufer
die Orientierung zu erleichtern, wer-
den die verschiedenen Warenarten
voneinander getrennt auf verschiede-
nen Plätzen der Stadt angeboten. Le-
bensmittel auf dem Place Charles-de-
Gaulle, Textilien auf dem Grand Mail,
lebende Schweine und Schafe auf
dem Champ de Foire, Geflügel auf
dem Place Duguesclin, alles andere ist
bunt gemischt. Aus mittelalterlichen
Aufzeichnungen geht hervor, dass die-
se Art des Mega-Wochenmarktes im
Jahre 1121 hier erstmalig durchgeführt
wurde.
Nur 85 Jahre jünger als das organi-
sierte Streben nach Verkaufsgewinn in
der Stadt ist die alles überragende
Basilika Notre-Dame de la Guerche.
Die Gründung der Kirche geht auf das
Jahr 1206 zurück, als Guillaume II. hier
eine kleine Stiftskapelle bauen ließ.
Der kleine schiefergedeckte Turm auf
der Rückseite der Kirche war einst
Turm der Stiftskapelle. Hingegen wur-
de der 75 m hohe im gotischen Stil
erbaute Hauptturm erst 1873 in An-
lehnung an die Gestaltung des Kirch-
turms von Pont-Croix/Cap Sizun hin-
zugefügt. Das Kirchenschiff selbst
stammt aus dem 16. Jh. Im Inneren sind
neben dem aufwendig mit Schnitz-
arbeiten versehenen Gestühl aus dem
16. Jh. die Glasmosaikfenster aus dem-
selben Jahrhundert sehenswert.
Im späten Mittelalter gehörte La Guer-
che-de-Bretagne, 40 km südöstlich
von Rennes gelegen, in die Linie der
von Norden nach Süden verlaufenden
Militärstützpunkte vom Mont St-Mi-
chel bis Nantes (s.a. Fougères, Vitré,
Châteaubriant), die die Bretagne nach
Osten sicherten. Die Festungsanlagen
wurden überwiegend während der
französischen Revolution zerstört.
Heutzutage stellt sich La Guerche
als eine geschäftige Kleinstadt dar, de-
ren historische Altstadt rund um den
Place Charles de Gaulle einen Besuch
wert ist. Alte Fachwerkhäuser aus dem
16., 17. und 18. Jh., zum Teil mit auf
Pfeilern gestützten Vorbauten, wurden
einst von erfolgreichen Geschäftsleu-
ten bewohnt, die hier an der Handels-
straße nach Nantes vor allem mit
Hanferzeugnissen und Webwaren ihr
Geld verdienten. Auch in den direkt
angrenzenden Straßen Rue du Cheval
Blanc, Rue d'Anjou und Rue des Cha-
pelles sind schöne Fachwerkhäuser zu
sehen, die den beim Handel erworbe-
nen Reichtum des 16., 17. und 18. Jh.
widerspiegeln.
Die Handelstradition der Stadt blieb
bis zum heutigen Tage sehr lebendig.
Jeden Dienstag findet im Bereich der
Altstadt und in den angrenzenden
Straßen ein Markt statt, dessen Ange-
bot und Größe in der Region einzigar-
tig sind. Neben den ortsansässigen
Händlern kommen hier weitere 200
bis 300 fliegende Händler aus der ge-
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