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junge Männer für eine kurze Zeit als Mönhe leben - erst danah werden sie als
gereit angesehen. Im Untershied zum Christentum gilt es für einen theravada-
buddhistishen Mönhen niht als verwerlih, wenn er die Robe ablegt (eine Aus-
nahme ist hier Sri Lanka), beispielsweise um zu heiraten.
Die Mönhe müssen sih einem komplexen System von Ordensregeln, dem vinaya,
unterwerfen, das sie vor unmoralishem Verhalten und weltlihen Ablenkungen
shützen soll. Dass sie keinen Alkohol trinken dürfen, niht am Glüksspiel teilneh-
men und dass sie keine sexuellen Beziehungen führen, versteht sih von selbst. Sie
dürfen aber auh kein heater, kein Kino und keine Sportveranstaltungen besuhen,
niht nah zwölf Uhr mitags essen, kein Fleish annehmen, wenn sie wissen, dass
das Tier für sie getötet wurde, niht im Stehen urinieren und sih niht shmüken
oder parfümieren - insgesamt besteht das vinaya aus 227 Regeln. Eine dieser Regeln
besagt, dass die Mönhe kein Geld in die Hand nehmen dürfen - wobei die Spenden
heute ohnehin meist in der Form von Sheinen abgegeben werden. Wenn die alte Re-
gel noh beahtet wird, dann ot in einer absurden Form. Manhe Mönhe lassen
sih das Geld in einem Umshlag überreihen, andere fassen es mit einer Pinzete
an.
Die Mönhe gelten noh immer als absolute religiöse Autorität. Sie sind die Einzi-
gen, die buddhistishe Texte lesen und interpretieren. Der Gedanke, dass auh Laien
das Tripitaka lesen sollten, ist noh relativ neu. Erst in den Fünfziger- und Sehzi-
gerjahren wurde in den Ländern des heravada-Buddhismus das Tripitaka aus dem
Pali in die jeweilige Landessprahe übersetzt. Auh in Kambodsha wurden erst zu
dieser Zeit erstmals religiöse Texte in Buhform gedrukt und niht mehr, wie bis
dahin üblih, von den Mönhen auf Palmenbläter geshrieben. In einem normalen
kambodshanishen Haushalt wird man daher keine Ausgabe des Tripitaka ind-
en - tatsählih ist es für die meisten Kambodshaner weit einfaher, an eine Aus-
gabe der Bibel zu kommen als an das Tripitaka. Ein Shok war für mih, dass die
Gläubigen in der Pagode den Text der von ihnen und den Mönhen rezitierten sutas
gar niht verstanden - da diese in Pali waren und die meisten jungen Mönhe auh
heute kaum die entsprehenden Sprahkenntnisse besitzen.
Die Mönhe sind der Mitelpunkt aller rituellen Handlungen. Sie meditieren und
vertiefen sih in ihre Studien, während die Laien sie mit allem versorgen, was sie
benötigen, und dafür im Gegenzug ein gutes Karma bekommen. Aus diesem Grund
dürfen die Mönhe einen Laien auh niht um etwas biten (Ausnahmen sind Wass-
er, Medizin oder eine neue Robe). Denn wenn ein Laie einem Mönh etwas zu essen
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