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Buddhastatue in der Produktionsirma eines befreundeten Regisseurs fand - auf der
Toilete!
Ih begann daher, mih mit dem Buddhismus zu beshätigen. Zum einen las ih
die entsprehenden Büher. Zum anderen fragte ih Sreykeo über ihren Glauben
aus. Und es geshah etwas, das ih niht erwartet hate - je mehr ih über den
Buddhismus wusste, je mehr ih ihn täglih erlebte, desto fremder wurde er mir. Un-
sere Siht auf den fernöstlihen Glauben ist ot von dem Wunsh nah einer Religion
geprägt, die sih mit unserem heutigen Lebensstil im Westen verbinden lässt - und
diese Wunshvorstellung verstellt ot den Blik darauf, was diese Religion tatsählih
ist.
Ih erinnere mih an ein Gespräh mit Sreykeo, das meine Siht auf ihre Religion
komplet änderte. Sie glaubt wie alle Buddhisten, dass das Glük oder Unglük, das
ihr widerfährt, die Konsequenz ihres khamma sei, des Karmas, der Summe der ei-
genen Taten. Ein hässlihes Aussehen, Armut oder Krankheiten sind demnah selbst
verursaht durh das eigene negative Verhalten, entweder in einem vorherigen
Leben oder im jetzigen. Endgültiges Ziel der kambodshanishen Buddhisten ist es,
das nipian zu erreihen, das Nirwana, ein Glük unabhängig von allen Gefühlen
und Bedingungen. Oder wie es im Tripitaka, der heiligen Shrit des Buddhismus,
heißt: »das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von
Verblendung«.
Nahdem ih angefangen hate, mir über diese Zusammenhänge Gedanken zu
mahen, begegnete ih der Allmaht des Karmas überall. Wenn sie den Bus verpasst
hatten, sagten die Kambodshaner: »Zu spät in diesem Leben.« Manhmal, wenn
sie an einem großen, shönen Haus vorbeiging, sagte Sreykeo beiläuig: »Vielleiht
werde ih im nähsten Leben so ein Haus wie dieses haben.« Eine Frage ging mir in
solhen Situationen immer im Kopf herum. Sreykeo, meine Frau, ist mit HIV iniz-
iert - eine Krankheit, die beim heutigen Stand der Medizin niht mehr
zwangsläuig tödlih verläut, die aber von den meisten immer noh als eines der
größten möglihen Unglüke angesehen wird, die einen Menshen trefen können.
Wenn Sreykeo an Karma glaubt, müsste sie ja eigentlih auh der Ansiht sein, dass
ihre Krankheit von ihr selbst vershuldet sei - entweder in diesem oder in einem
vorherigen Leben. Eines Tages fragte ih sie, ob sie der Ansiht sei, dass die
Krankheit die Strafe für eine shlehte Tat sei. Sie shien darüber ot nahgedaht zu
haben. Genau wisse sie niht, weshalb sie mit der Krankheit gestrat sei, sagte sie.
Doh als Kind habe sie einmal ein Vogelnest voller Küken in einem Baum gefunden.
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