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en in großer Zahl ab. Sie waren besessen von der Idee, Kambodsha zu seiner einsti-
gen Größe zurükzuführen. In ihrer Hymne heißt es:
Lang lebe der 17. April, der großartige Sieg! Wundervoller und bedeutungs-
voller als die Zeit von Angkor!
Der Wirtshatsplan der Khmer Rouge sah vor, die Bevölkerung der Städte auf das
Land zu evakuieren, wo sie - wie einst im Reih von Angkor - riesige Bewässerung-
sanlagen bauen sollten. Mit dem Erlös aus der Überproduktion an Reis sollten dann
Waffen und Industrieanlagen gekaut werden, um das Land zu einstiger Größe
zurükzuführen. Bei diesem Vorhaben starb ein Viertel der Bevölkerung.
Auh die hais plegen bestimmte Legenden, die ihre Überlegenheit unterstreihen
und rehtfertigen sollen. Allerdings haben die thailändishen Nationalisten bei der
Identitätsbildung ein kleines Problem: Wenn sie ihre Geshihte zurükverfolgen,
stehen sie irgendwann unweigerlih vor den Tempeln von Angkor Wat. Sie sind im
eigenen Land umgeben von den Zeugnissen einer Hohkultur, die ihr Land shon
besiedelt hate, als in hailand noh niemand hai sprah. Es ist völlig ofensihtlih,
dass ihre Kultur vom Reih der Khmer abstammt - ein Volk, dass sie heute in ihrem
Alltag vor allem als Prostituierte, Betler und Gelegenheitsarbeiter kennen und ver-
ahten.
Man kann das Geshihtsverständnis der hailänder im National Discovery Mu-
seum Institute in Bangkok begutahten. Das Gebäude ist modern, doh das
Geshihtsbild, das darin vermitelt wird, ist es niht. In der Ausstellung wird be-
hauptet, dass es in früherer Zeit keine eigenständigen Imperien gegeben habe, son-
dern nur Stadtstaaten in einem gemeinsamen Land namens Sovannabhumi, einem
thailändishen Vielvölkerstaat. Das klingt nah multikulti und politish korrekt -
unterm Strih besagt diese Darstellung allerdings nihts anderes, als dass es Kam-
bodsha und Laos als Nationen nie gegeben habe.
David Chandler, einer der bekanntesten Kambodsha-Historiker, weist darauf
hin, dass er vor einigen Jahren gesehen habe, wie manhe der Khmer-Statuen, die
im National Museum in Bangkok ausgestellt sind, als »hai Kunst aus der Khmer-
Periode« ausgewiesen wurden.
Kein Wunder, dass viele hailänder der Ansiht sind, dass Laos und Kambodsha
eigentlih thailändishe Provinzen waren, die ihnen von Frankreih weggenommen
wurden.
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