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kambodshanisher Vasallenstaat gewesen war. 1431 eroberten die hailänder
Angkor hom und leiteten damit das Ende des großartigen Khmer-Reihes ein. Im
neunzehnten Jahrhundert war Kambodsha ein verarmtes Land, um dessen Kon-
trolle sih hailand und Vietnam striten. Es steht außer Frage, dass Kambodsha
heute vershwunden wäre, wenn Frankreih niht im neunzehnten Jahrhundert sein
Protektorat in Indohina errihtet häte.
Auh in der Moderne blieben Kambodshas Grenzen ständig bedroht. Im Zweiten
Weltkrieg grif hailand die damalige französishe Kolonie mit Panzern an, um sih
die westlihen Provinzen Kambodshas einzuverleiben - darunter auh Siem Reap,
der Landstrih, in dem Angkor hom und der Tempel Angkor Wat stehen. Erst nah
dem Zweiten Weltkrieg gab hailand die Provinzen zurük, unter der Bedingung,
von den Alliierten niht als Teil der unterlegenen Ahsenmähte behandelt zu wer-
den. Später, während des Vietnamkrieges in den Sehziger- und Siebzigerjahren.
drangen nord- und südvietnamesishe Truppen ungehindert tief in Kambodsha ein.
Und die Brutalität und Paranoia der Khmer Rouge, der kambodshanishen Kom-
munisten, speiste sih zum großen Teil aus ihrer Angst, von den sozialistishen
Brüdern aus Vietnam besetzt und vereinnahmt zu werden.
Was muss im Herzen einer Nation vor sih gehen, die zum größten Teil in Armut
lebt und ständig der Überheblihkeit ihrer Nahbarn ausgeliefert ist - und das alles
im Shaten von Ruinen, die ihnen unentwegt die einstige Größe und Überlegenheit
vor Augen führen?
Mir fallen aus dem Stand ein paar Dinge ein, auf die die Kambodshaner auh
heute noh stolz sein könnten. Zum Beispiel auf die wirtshatlihe und gesellshat-
lihe Erholung, die nah einer derart langen Periode von Zerstörung und Gewalt
verblüffend shnell einsetzte. Sie könnten stolz darauf sein, ein derart weltofenes
und gastfreundlihes Volk zu sein - Tugenden, mit denen sih hailänder und Viet-
namesen noh immer shwertun. Aber daran denken Kambodshaner niht. Sie sind
statdessen stolz auf ihre Tempel, auf ihre Tempel und außerdem auf ihre Tempel -
und auf nihts anderes.
Die Kambodshaner haben ihre eigene Erklärung für den Untergang des alten
Khmer-Reihes, und sie hat wenig mit der Geshihtsshreibung der französishen
Arhäologen zu tun. Als ih das erste Mal nah Kambodsha reiste, nahm mih
meine heutige Frau in ein kambodshanishes Kino mit. Ih hate keine Ahnung,
was für einen Film wir sehen würden. Aus ihren Äußerungen shloss ih nur, dass
er für viel Gesprähsstof in der Stadt gesorgt hate. Der Raum war überfüllt, die
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